Das sagen Sportler aus dem Kreis Augsburg zum Bundesliga-Start
Plus In einer Woche soll der Ball in der den ersten beiden Fußball-Bundesligen wieder rollen. Hartgesottene Fußballfans freuen sich. Doch die Sportler aus der Region sehen den Auftakt der Ballsportkönige mit gemischten Gefühlen.
Zur durchaus vorhandenen Freude mischt sich auch eine gehörige Portion Kritik. Guido Blätz, Leiter der Kampfsportschule Chon Ji in Schwabmünchen sieht sich an die Römerzeit erinnert. „Das hat schon was von Brot und Spiele“, stellt er fest. „Ich kann es durchaus nachvollziehen, dass die wieder kicken dürfen, um die Volksseele zu besänftigen“, sagte er. Nicht ganz so streng sieht es Handballer Holger Hübenthal. „Für eine gewisse Normalität ist es notwendig, damit die Menschen auch wieder ein anderes Thema als Corona haben“, meint Hübenthal, der sich auch das ein oder andere Spiel ansehen wird. Stefanie Kraus, selbst als Turner- und Volleyballerin aktiv, wird ebenfalls zuschauen, wenn der Ball wieder rollt. „Fußball hat die Macht und das Ansehen. Grundsätzlich finde ich es gut, dass es weitergeht“, so die junge Sportlerin, die sich auch wünscht, dass dies auch für andere Sportarten auf Topniveau möglich wäre.
Ein Modell mit Vorbildcharakter?
Werner Muth, Teammanager der Fußballer des TSV Schwabmünchen, ist durchaus erfreut, dass es weitergeht. „Für die Ligen ist es wichtig“, stellt er fest. Zumal „die Welt darauf schaut, wie es bei uns funktioniert. Das Modell könnte Vorbildcharakter haben.“ Doch auch Muth ist nicht nur voll des Lobes. „Die 3. Liga wie auch die Regionalliga wird momentan vergessen, auch die Amateurligen brauchen Lösungen“, fordert er. Fußball-Abteilungsleiter Germar Thiele hält nur wenig von der Wiederaufnahme des Spielbetriebs, der in seinen Augen nur auf Grund wirtschaftlicher Zwänge stattfindet. „Die Vereine sind durch die Spielergehälter gegeißelt. Aber gerade die Spieler sind in der Pflicht“, so Thiele. Deren Verhalten ist in seinen Augen ein Schlag ins Gesicht eines jeden normalen Arbeitnehmers. „Mit mehr Verzicht könnten sie ihren Vereinen helfen. Ein Großteil der Spieler kann das schaffen“, so Thiele.
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