Zwei Erkenntnisse lassen sich aus der Debatte über die Sanierung der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße gewinnen.
Die Erfreuliche: Der Stadtrat hat einen großen Schritt getan, eines der großen Themen bei der Erneuerung des Zentrums abzuhaken. Die Straße durchs Königsbrunner Zentrum gibt seit langem ein tristes Bild ab und wird durch die tiefen Spurrillen im Straßenbelag zunehmend zum Sicherheitsrisiko. Auch wenn tatsächlich einige Fragen offen sind – zum Beispiel die nach dem künftigen Verkehrskonzept – den anvisierten Starttermin im kommenden Jahr aufzuschieben, wie von Christian Toth ins Gespräch gebracht, wäre nur schwierig zu verantworten, wenn bei jedem starken Regen Autofahrern eine Rutschpartie droht.
Die weniger erfreuliche Erkenntnis: Der Wahlkampf hat nun wohl endgültig begonnen. Manche Stadträte wollten zwar bereits vor anderthalb Jahren entsprechende Taktiken entdeckt haben. Doch das Formulieren von Meinungen und Ideen, die von der Mehrheitsmeinung abweichen, gehört zum demokratischen Diskurs dazu. Was jedoch ganz klar nicht dazugehört, sind Begriffe wie „Idiotie“ in einer öffentlichen und bis dahin sachlich geführten Debatte. Sticheleien und deutlichere Hinweise auf Schwächen in der Argumentation der politischen Mitbewerber sind das Salz in der Suppe eines Wahlkampfs. Mit seinen Einlassungen zur Wohlfarth-Straße hat sich Florian Kubsch aber im Ton vergriffen. In der heißen Phase des Werbens um Wählerstimmen nach der Sommerpause täte allen Beteiligten eine Besinnung auf den Grundsatz gut: Hart in der Sache, moderat im Ton.
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