Der Winter wehrt sich heftig
Doch das Funkenfeuer in Reinhartshofen soll ihn vertreiben
Der Winter nahm die Kampfansage der Weihertaler Kickers an. Denn mit ihrem Funkenfeuer wollen sie nach schwäbisch-alemannischem Brauch eben den Winter austreiben. Als die vielen freiwilligen Helfer am Samstag um acht Uhr damit begannen, die am 27. Dezember aus dem Wald geschlagenen Fichtenstämme um das Holzkreuz mit der Strohhexe aufzurichten, fing es heftig an zu schneien und es sollte bis zum Abend nicht mehr aufhören. Doch der Winter hatte auch nicht mit der Kampfbereitschaft der Weihertaler Kickers gerechnet, die diesen alten Brauch in Reinhartshofen seit 1984 aufrechterhalten. Der „Scheiterhaufen“ wurde trotz widrigster Bedingungen haushoch aufgerichtet und der Weg zum Funkenplatz oberhalb des Reinhartshofer Weihers immer wieder geräumt. Um 19 Uhr fanden sich die ersten Eltern mit Kindern auf dem Schlitten vor dem alten Feuerwehrhaus ein. Einige Kinder hatten ihre Lampions vom Martinszug dabei und erinnerten so an die Anfänge des Winters. Die größeren Kinder und die Erwachsenen wurden von den Organisatoren des Hobbyfußballvereins mit Wachsfackeln ausgestattet. So pilgerte eine Schar von etwa 100 Leuten auf den schneebedeckten Hügel, wo schon duftende Bratwürste, Glühwein und Kinderpunsch auf sie wartete. Die Weihertaler Kickers hatten zwei Buden aufgebaut und ein Lagerfeuer entfacht, um den Reinhartshofern und ihren Gästen aus Großaitingen und Reinhartshausen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Auch die Reinhartshofer Gemeinderäte Norbert Steiner und Martin Haßmann waren dabei. Als Jakob Reißer mit seinen Helfern, die alle auch in der Feuerwehr aktiv sind, den Holzhaufen mit den Fackeln in Brand steckte, dauerte es eine Weile, bis das Feuer loderte. Der nasse Schnee auf den Fichtenästen verhinderte den Kamineffekt. So musste ordentlich Luft hineingeblasen werden, bis der Strohballenkern genügend Hitze entwickelte, sodass die Flammen das Holzkreuz mit der Funkenhexe als Symbol des Winters zu Fall brachten.
Dieser Brauch wird in Reinhartshofen schon seit alten Zeiten immer am Samstag nach Aschermittwoch durchgeführt. „Wir halten ihn aufrecht, denn wer pflegt denn sonst noch das Brauchtum?“, fragt Jakob Reisser von den Weihertaler Kickers, die sich neben dem Hobbyfußball eben auch der Dorfgemeinschaft widmen.
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