Der Wortakrobat aus dem Naturfreibad
Stephan Kremer gelingt eine weitere Hommage an den Fischacher Badespaß. Sein Gedichtband „Poetry Swim“ vereint Humor und Atmosphäre. Wem er das Buch widmet.
Seit 2017 begrüßt Stephan Kremer fast täglich die Schwimmer im Fischacher Naturfreibad mit einem selbstverfassten Gedicht. Dieses Ritual war für ihn Anlass, in der letzten Badesaison ein Büchlein mit seinen Versen herauszugeben. Nun legt er nach. In seinem Werk „Poetry Swim“ hat er neue Freibad-Gedichte gesammelt. Die „Morgensprüche“, wie er sie nennt, sind in den letzten beiden Jahren entstanden. Sie seien eine „poetische Hommage an das wunderschöne Naturfreibad“, aber auch ein herzlicher Gruß an die dortigen Frühschwimmer.
Stephan Kremer wirkte bis 2015 als Religionslehrer. „Seitdem ich im Ruhestand bin, leiste ich mir den Luxus, vormittags ins Freibad zum Schwimmen zu gehen“, erzählt er. Um im Wasser nicht jeden einzelnen begrüßen zu müssen, ruft er vom Beckenrand ein kräftiges „Guten Morgen, liebe Schwimmerinnen und Schwimmer“. Als Antwort schallt ein gemeinsames „Guten Morgen, lieber Stephan“ entgegen. Eines Tages trägt er im Anschluss an den Morgengruß ein Gedicht über den Sauerampfer frei nach Joachim Ringelnatz vor. Das sei der Startschuss gewesen, fortan fast täglich während der Sommermonate einen Vers zu verkünden, verdeutlicht er. Die Themen reichen querfeldein, vom Wetter über alltägliche Ereignisse und das Leben im Bad bis hin zur ländlichen Idylle und zu einzelnen Personen. Auch der eigene Terminkalender fließt immer wieder in seine Poesie ein. „Anfangs waren es einfache Zweizeiler, später wurde es etwas epischer“, erinnert er sich.
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