
Wofür die Gemeinde ihr Geld ausgeben will

Der Finanzausschuss in Klosterlechfeld legt ein Haushaltspaket ohne Schulden, aber auch ohne Rücklagen vor. Welche Projekte besonders teuer werden und was warten muss
Am Ende der dreistündigen Haushaltsberatung hat Klosterlechfelds Bürgermeister Rudolf Schneider verkündet, dass die Gemeinde am Ende des Jahres schuldenfrei dasteht.
Dies werde durch eine größere Entnahme aus den Rücklagen von mehr als 5,2 Millionen Euro ermöglicht. Nur so könne der Haushaltsausgleich trotz anstehender Großprojekte wie dem Neubau des Kindergartens, dem geförderten Wohnungsbau oder der Sanierung der Schule ohne neue Kreditaufnahme erreicht werden.
Das bedeutet aber auch, dass die Rücklagen der Gemeinde mit dieser Entnahme erschöpft sind, erläuterte die Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Lechfeld, Karina Steinbrecher. Die Konsequenz sei, dass in den kommenden Jahren keine größeren Investitionen mehr möglich sind. Damit muss auch der Bau einer Bürgerhalle, die beim Sportplatzgelände geplant ist, warten. Mögliche Einnahmen könnten allenfalls aus dem Verkauf von Baugrundstücken an der Otto-Wanner-Straße oder der sogenannten Tankstellensiedlung generiert werden. Ansonsten ist nun erst einmal Sparpolitik angesagt.
Das im Haupt- und Finanzausschuss geschnürte und von Steinbrecher im Detail ausgearbeitete Haushaltspaket wird nun dem Gemeinderat zur Genehmigung und Verabschiedung der Haushaltssatzung vorgelegt. Demnach schließt der Verwaltungshaushalt mit den laufenden Einnahmen und Ausgaben mit rund 5,1 Millionen Euro und der Vermögenshaushalt mit den Investitionen mit 8,6 Millionen Euro ab.
Gegenüber dem Vorjahr erhöht sich der Verwaltungshaushalt um knapp 300000 Euro – eine Steigerung um 6,2 Prozent. Auf der Einnahmenseite wurde der vom Staat geleistete Förderbeitrag zur Kinderbetreuung um 130000 Euro höher angesetzt, da durch die staatliche Entlastung der Kindergartenbeiträge Mehreinnahmen zu verzeichnen sind. Insgesamt wachsen die Kosten für die Kinderbetreuung dennoch von 960000 Euro auf 1,1 Millionen Euro an. Mit der Inbetriebnahme des neuen Kindergartens wird sich eine weitere Steigerung ergeben, die aber noch nicht beziffert werden kann.
Bei der Gewerbesteuer und beim Gemeindeanteil an der Einkommenssteuer ergibt sich ein Plus von je 100000 Euro auf 500000 beziehungsweise 2,2 Millionen Euro. Auch die Schlüsselzuweisungen steigen auf 950000 Euro. Allerdings ist auf der Ausgabenseite eine Erhöhung der Kreisumlage auf 1,5 Millionen Euro zu verzeichnen.
Nach den Haushaltsansätzen ist am Ende des Jahres mit einer Zuführung von etwa 570000 Euro vom Verwaltungshaushalt in den Vermögenshaushalt zu rechnen.
Im Vermögenshaushalt fallen vor allem die Investitionen für die Sanierung der Grundschule mit rund 870000 Euro sowie der Kindergartenneubau mit 3,1 Millionen Euro ins Gewicht. Für sozialen Wohnungsbau hat die Gemeinde 2,5 Millionen Euro veranschlagt, die Parcoursanlage soll 145000 Euro kosten.
Für die Feuerwehr sind neben dem Brandschutz in Höhe von 83000 Euro noch Sonderausgaben von 40000 Euro für die Erneuerung der Heizung im Gerätehaus eingeplant. Zudem soll der Bauhof ein Multifunktionsfahrzeug für rund 100000 Euro bekommen. (Foto: Schneider)
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