
Corona-Party bei Bereitschaftspolizei: Diese Rolle spielte der Ausbilder

Plus Die Ermittlungen zu der spontanen Party in der Bereitschaftspolizei Königsbrunn laufen weiter. Klarer ist inzwischen die Rolle des verantwortlichen Ausbilders.

Eine spontane Party in den Räumen der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn sorgt weiter für Wirbel: Nach den ersten Befragungen deutet sich an, dass der Ausbilder nicht an der Party beteiligt war, aber auch nicht eingeschritten ist, als er davon Wind bekam. Wie berichtet hatten Polizeischüler Mitte Dezember die bestandenen Prüfungen spontan gefeiert, ohne sich an die Corona-Auflagen zu halten.
Party bei Bereitschaftspolizei: Bobinger Inspektion führt Ermittlungen
"Der Ausbilder war in der Unterkunft dafür verantwortlich, dass alles korrekt abläuft. Er war zwar bei der Party nicht dabei, ist aber auch nicht eingeschritten und damit seiner Vorbildfunktion nicht gerecht geworden", sagte Markus Kern, Pressesprecher des Präsidialbüros der Bereitschaftspolizei.

Der Mann hätte einschreiten müssen und wurde nun erst mal versetzt, "weil er charakterlich für die Aufgabe nicht geeignet ist". Der Beamte wurde unmittelbar nach dem Geschehen zu einer anderen Polizeidienststelle versetzt. Er ist seit dem Vorfall nicht mehr in der Ausbildung tätig. Ob ihm weitere Konsequenzen drohen, müssten die Ermittlungen ergeben, die die Polizei in Bobingen führt und die noch nicht abgeschlossen sind. Mit den Ermittlungen wurde die Bobinger Inspektion auch deshalb betraut, weil die Bereitschaftspolizei nicht in eigener Sache ermitteln soll.
Königsbrunn: Welche Folgen hat die Corona-Party für die Schüler?
Unklar ist auch, welche Folgen die Corona-Party für die Polizeischüler hat, die an der Party beteiligt waren. "Man muss das Ordnungswidrigkeitsverfahren abwarten und anschließend prüfen, ob und wenn ja welche disziplinarrechtlichen Konsequenzen es für die Schüler gibt", so Markus Kern. Auch die Zahl der beteiligten Schüler sei noch unklar: "Eine genaue Zahl können wir noch nicht nennen, aber sie bewegt sich im zweistelligen Bereich", so der Pressesprecher.
Mitte Dezember hatten Polizeischüler aus verschiedenen Klassen bei der Bereitschaftspolizei in Königsbrunn bei Augsburg das Ende einer Prüfungsrunde gefeiert. Ein Vorgesetzter bemerkte gegen 22 Uhr die Polizeischüler auf den Fluren und löste die Feier sofort auf. Die angehenden Polizisten hatten eine Prüfung hinter sich gebracht und wollten das feiern. Dabei hatten sie sich nicht an die wegen Corona geltenden Hygiene- und Abstandsregeln gehalten. Auch Alkohol war im Spiel. Der ist in den Dienstgebäuden verboten, die Unterkunft ist davon aber ausgeschlossen.
Udo Skrzypczak, Präsident der Bayerischen Bereitschaftspolizei, hatte sich, kurz nachdem die Vorfälle bekannt geworden waren, enttäuscht gezeigt. "Das Verhalten der jungen Auszubildenden an diesem Abend ist nicht zu rechtfertigen, weshalb wir die Verstöße auch konsequent ahnden werden. Das entspricht nicht den Grundsätzen, die wir in unserer Polizeiausbildung vermitteln. Ich gehe allerdings davon aus, dass den jungen Kolleginnen und Kollegen die Tragweite ihres Verhaltens mittlerweile bewusst ist und sie aus diesem Fehler lernen", sagte er.
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Freiwillige für den Polizeidienst. Was hier passiert ist, macht eher abschreckende Wirkung auf potentielle Bewerber. Hätte man das nicht intern regeln können ohne an die Öffentlichkeit zu treten. Vielleicht springen einige der betroffenen "Azubis" auch ab .