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Foto: Michael Ermark
Foto: Michael Ermark

Der Standpunkt der Grünenpolitiker (von links) Maximilian Deisenhofer, Anton Hofreiter, Alwin Jung, Ursula Jung, Anne-Marie Probst und Doris Lurz ist klar: Die Osttangente verhindern und den öffentlichen Nahverkehr stärken.

Königsbrunn
10.05.2018

Mehr Ideen für weniger Straßenverkehr gefordert

Von Michael Ermark

Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag Anton Hofreiter lobt die Verlängerung der Tramlinie 3 nach Königsbrunn. Was er sonst noch fordert.

Ganz um die Umwelt und die Mobilität gingen die drei Vorträge von Anton Hofreiter, dem Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Bundestag, Gudrun Richter, der Sprecherin des Aktionsbündnisses Keine Osttangente (kurz A-KO), Maximilian Deisenhofer, dem Direktkandidaten Augsburg-Land Süd der Grünen für den Bayerischen Landtag. Die Politiker machten im Hotel Zeller in Königsbrunn Station bei ihrer Tour durch den Landkreis Augsburg.

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Der spitzeste Dorn im Auge der Redner ist dabei die geplante Osttangente, eine autobahnähnliche Bundesstraße, die von Derching über Friedberg, Kissing und Mering, die A8 mit der B17 verbinden soll. Neben den klassischen Argumenten die gegen diese Straße sprechen, wie die Zunahme des Verkehrs und die dadurch gesteigerte Belastung durch Lärm und Abgase in der Region, wurde außerdem darauf hingewiesen, dass der Bau einer solchen Strecke gar nicht mehr zeitgemäß sei. Anton Hofreiter betitelte diesen Fakt als „Grenznutzen“. Damit meinte er konkret, dass zum einen schon so viele Straßen in Deutschland vorhanden seien – bei der Straßendichte liegt in Deutschland zusammen mit den Niederlanden auf weltweitem Platz eins –, dass eine weitere nicht unbedingt notwendig sei. Zudem stellt sich für Hofreiter die Frage, ob die erweiterte Kapazität einer ausgebauten Osttangente in der Zukunft überhaupt noch rentabel sein. Denn da sieht er bereits autonom fahrende Autos auf dem Vormarsch, die aufgrund verbesserter Technik weniger belastend für Straßen würden.

Mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene

Der Güterverkehr, der momentan auf Lastwagen läuft, sollte auf die Eisenbahn übertragen werden, da diese, anders als Verbrennungsmotoren, mit grüner Elektrizität fahren können. Aber auch der Personenverkehr sollte, so forderten es die Grünen am vergangenen Montag im Hotel Zeller, ebenfalls häufiger auf die Schiene, oder zumindest auf den Bus oder das Fahrrad umgelegt werden. Dadurch würden nicht nur Ressourcen gespart, die sonst für den Verbrennungsmotor aufgebraucht würden, es würden auch die Innenstädte durch weniger Verkehr entlastet.

Doch wie lässt sich das umsetzen? Für Hofreiter muss ganz klar das Straßenbahn- und Zugnetz ausgebaut werden – als einen Erfolg bezeichnete er in dieser Hinsicht die Verlängerung der Linie 3 nach Königsbrunn. Außerdem müsste dafür gesorgt werden, dass man sich in punkto Pünktlichkeit auf den öffentlichen Nah- und Fernverkehr verlassen könnte, und dass die Tarife transparent und gerecht sind. Vorgeschlagen wurde schlussendlich ein Deutschlandtakt und ein erweitertes Ticketsystem, sodass Wartezeiten an Bahnhöfen verringert werden, und die Preise erschwinglicher und die Fahrt somit attraktiver für die Kunden würde.

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