
Ein Logo, ein Ziel: der Schutz der Kinder
Die Bäckerei kann für Kinder zum Zufluchtsort in großer Not werden, der Schuster zur helfenden Hand und die Bankangestellte zur Trösterin bei Sorgen. Dazu notwendig: Zivilcourage und ein Aufkleber an der Ladentür. So stellt es sich zumindest der Landkreis vor, doch die Initiative ist enttäuscht. Von Monika Schmich
Landkreis Augsburg.Die Bäckerei kann für Kinder zum Zufluchtsort in großer Not werden, der Schuster zur helfenden Hand und die Bankangestellte zur Trösterin bei Sorgen. Dazu notwendig: Zivilcourage und ein Aufkleber an der Ladentür. So stellt es sich zumindest der Landkreis vor, der gemeinsam mit den Kommunen, mit Gewerbetreibenden und dem Roten Kreuz das Projekt "Notinsel" ins Leben gerufen hat. Die Idee: Mit einem markanten Aufkleber an der Eingangstür signalisieren Geschäfte, Banken oder öffentliche Einrichtungen ihre Bereitschaft zur Hilfe.
Viele große Kommunen im Landkreis machen mit. Darunter auch Bobingen, Königsbrunn und Schwabmünchen. In den nächsten Wochen wird das BRK als Träger der Aktion hier für das Projekt werben, Gewerbetreibende aufsuchen und den Aufkleber an Schulen präsentieren. Man wolle die Leute sensibilisieren, "nicht mehr wegzuschauen", sagt der BRK-Kreisgeschäftsführer Günther Geiger. Die Kinder sollen mit dem Logo vertraut gemacht werden. Doch es gibt auch Skeptiker. Die Stadt Neusäß hat eine Beteiligung bislang abgelehnt. Hier hält man diese Art der Hilfe für eine "Selbstverständlichkeit". Beim Schutz für Kinder will man lieber auf eigene Projekte setzen. Eher zurückhaltend ist auch die Bereitschaft in den Stauden. In Mittelneufnach wurde das Projekt im Gemeinderat gar als "Alibi-Aktion für Zivilcourage" (Gottfried Wenger) abgetan. Die zuständige Abteilungsleiterin im Landratsamt, Christine Hagen, überrascht die Zurückhaltung kleiner Gemeinden nicht. "Ich habe für jeden Verständnis, der sich anders entscheidet", sagt sie. In kleinen Dörfern, in denen sich die Menschen kennen, in denen es nur wenige Geschäfte gibt, brauche man das "Notinsel"-Projekt nicht unbedingt. "Die Strukturen müssen passen", sagt Hagen.
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