Getöteter Leiharbeiter in Schwabmünchen: Jetzt sprechen die Gutachter
Der angeklagte Litauer, der einen Esten in Schwabmünchen erschlagen haben soll, wurde bei dem Vorfall selbst verletzt. Was in der Tatnacht in der Pension passiert ist.
Der Gang im ersten Stock ist schmal und dunkel – selbst bei eingeschaltetem Licht, erhellt sich der Flur der beliebten Ausflugspension in der Wertachau-Siedlung in Schwabmünchen nur bedingt. Dort, vor einem Büro und zwei Gästezimmern, in unmittelbarer Nähe eines Feuerlöschers, wird ein 46-jähriger Mann an einem frühen Samstagmorgen des vergangenen Jahres tot aufgefunden: Es ist ein estnischer Leiharbeiter, der nur wenige Stunden zuvor mit seinem Zimmerkollegen – gegen den ein Verfahren in der Zwischenzeit eingestellt wurde – und dem angeklagten 40-jährigen Litauer reichlich Alkohol getrunken hat. Was genau in dieser verhängnisvollen Juninacht geschehen sein könnte, darüber sprachen nun mehrere Gerichtsmediziner, Gutachter und Polizisten.
Der vor der 8. Strafkammer des Landgerichts wegen Totschlags angeklagte Litauer soll laut Anklage nach einem gemeinsamen Trinkgelage auf den 46-Jährigen gegen 4 Uhr nachts mehrfach mit Händen beziehungsweise Fäusten eingeschlagen sowie mit den Füßen getreten haben. Und zwar so heftig, dass der estnische Leiharbeiter schwerste Gesichtsverletzungen, darunter ein Nasenbeinbruch und massivste Schwellungen, erlitt. Dabei verlor der Leiharbeiter durch Nase und Mund so viel Blut, dass er dieses einatmete. Doch nicht nur das: Auch im Halsbereich gab es laut dem Gutachter gravierende Verletzungen, darunter ein Kehlkopfbruch. Die exakte Todesursache kann laut Experten nicht festgestellt werden, da sowohl die Halsverletzungen als auch das eingeatmete Blut tödlich sein können. (Lesen Sie hier den Artikel vom ersten Prozesstag). Die Gutachter stellten fest, dass die Auseinandersetzung zunächst im vorderen Bereich des Flurs begannen haben muss und sich dann einige Meter nach hinten Richtung Büro verlagert habe - darauf weisen Blutspuren an der Wand hin.
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