Wahlpodium in Schwabmünchen: Gemütliches Beisammensein im Wahlkampf
Plus Beim „Stadtgespräch“ der Schwabmüncher Kolpingfamilie lassen die Bundestagskandidaten die rhetorischen Säbel zu Hause. Trotzdem können sich die Besucher ein Bild vom „echten“ Menschen machen.
Der Begriff Wahlkampf suggeriert durchaus eine gewisse Härte. Was auch in anderen Ländern und Regionen gerne auch mal so ausgelebt wird – in Deutschland und vor allem im Augsburger Land, kommt von den meisten Parteien kaum „Kampfeshärte“ vor der Wahl auf. Egal auf Plakaten, die auf wenige Ausnahmen sich auf die Sache beziehen, oder bei Diskussionsrunden wie dem „Stadtgespräch“ der Schwabmünchner Kolpingsfamilie.
Fünf Kandidaten für die Bundestagswahl, Heike Heubach (SPD), Marina Jakob (FW), Hansjörg Durz (CSU), Stefan Lindauer (B90/Die Grünen) und Matthias Krause (FDP) stellten sich den Fragen von Moderator Andreas Hartmann-Ferri. ÖDP-Kandidat Thomas Lidl musste seine Teilnahme kurzfristig absagen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.
Von Stefan K. 21.09.2021
@ Raimund Kamm: bitte um Beispiele, bei der sich Dr. Kraft rassistisch geäußert hat!
Ich kenne Herrn Kraft nicht. Doch ich verfolge, was die AFD tut und äußert.
So hat der Bundestagsabgeordnete der AFD, Jens Maier, Verständnis für den norwegischen rechtsterroristischen Massenmörder Breivik geäußert. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundestagswahl-auf-diese-wahlkreise-muessen-sie-achten-a-4280034c-793f-4b3e-8d2d-116cb78c97c3
Wer wie die AFD Menschen allein unter Hinweis auf ihre Herkunftsländer oder Religion pauschal abwertet und ausgrenzt, indem er sagt: „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, verstößt gegen unsere Verfassung:
Art. 1
>> (1) Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.
(2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.<<
Die rassistische, national-völkische Ausrichtung der AfD, verletzt diese in Artikel 1 Absatz 1 GG verbrieften unabdingbaren Grundlagen der Menschenrechte. Perfide, dass die AFD noch behauptet, sie vertrete eng mit dem Christentum verbundene Werte.
Gerade die evangelische und die katholische Kirche setzen sich für die Menschen ein, egal aus welchem Land sie kommen. Sie beherzigen „Ecce homo“, sieh den Menschen!
Zur Methode der AfD gehört es, die Grenzen des Sagbaren immer weiter zu verschieben, sodass man sich an ihre rassistischen, national-völkischen Positionen gewöhnt. Dass sie schleichend als normal gelten und gesellschaftsfähig werden. Die führende Politikerin Alice Weidel sagte auf dem Bundesparteitag im April 2017: „Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte.“ So belegen AFDler*innen Nicht-Staatsangehörige mit negativen Eigenschaften oder diskriminierenden Begriffen: „Kopftuchmädchen, alimentierte Messermänner und sonstige Taugenichtse“. Damit verrohen unsere Sprache und unsere politische Auseinandersetzung. Die AfD-Bundes- und Fraktionsvorsitzende Beatrix von Storch spricht sich sogar für einen Schießbefehl auch gegen flüchtende Frauen und Kinder aus.
Besonders schlimm äußert sich Björn Höcke.
Der Landesvorsitzende in Thüringen und graue Anführer der AFD formuliert in einem Gesprächsband von 2018 Folgendes: „Existenzbedrohende Krisen erfordern außergewöhnliches Handeln. [...] Ich bin sicher, daß – egal wie schlimm die Verhältnisse sich auch entwickeln mögen – am Ende noch genug Angehörige unseres Volkes vorhanden sein werden, mit denen wir ein neues Kapitel unserer Geschichte aufschlagen können. Auch wenn wir leider ein paar Volksteile verlieren werden, die zu schwach oder nicht willens sind, sich der fortschreitenden Afrikanisierung, Orientalisierung und Islamisierung zu widersetzen. [...] Aber die deutsche Unbedingtheit wird der Garant dafür sein, daß wir die Sache gründlich und grundsätzlich anpacken werden. Wenn einmal die Wendezeit gekommen ist, dann machen wir Deutschen keine halben Sachen.“
Wer mit solchen Rechtsextremisten gemeinsame Sache macht, wird verständlicherweise von Kolping nicht auf ein Podium geladen.
Raimund Kamm
Da fehlt noch einer... Ist schon sehr undemokratisch, wenn man FW einlädt, die die 5% Hürde nicht mal schaffen werden, aber einen Dr. Rainer Kraft der größten Opossitionspartei gar nicht erst einladen. So viel zur Chancengleichheit, alle Menschen sind gleich und Meinungsfreiheit... Frechheit!
Nicht Frechheit sondern Haltung!
Wenn die Kolpingsfamilie dies veranstaltet, kann sie auch entscheiden, wen sie einlädt. Dass sie nicht den Vertreter einer Partei aufs Podium bittet, die immer wieder mit rassistischen und demokratiefeindlichen Aussagen von sich reden macht. Damit zeigt die Kolpingsfamilie, wo sie eine Grenze zieht. Und das ist eine lobenswerte Haltung.
Raimund Kamm
Stefan K. der übliche Rächer der AfD.
Alle Menschen sind gleich. Heißt aber nicht, dass ein privater Verein alle Menschen einladen muss, weil sie gleich sind.
Meinunungsfreiheit ist doch gegeben. Schließlich könenn Sie als treuer AfDler ihren Frust hier kund tun. War in denzwei Vorgängerstaaten der BRD nicht so bzw. hatte eine gewissen Sonderbehandlung zur Folge. Aber das ist ja ja Vogelschiss gewesen.
Chanchengleichheit. Wenn man nun Ihre Argumentation folgt, hätte der private Veranstalter nur Parteien einladen dürfen, die wahrscheinlich die 5 % schaffen .... und dann gleichzeitig von Chanchengleichheit schreiben. Was ist mit den restlichen Direktkandidaten im Landkreis? Ach, die kandidieren nicht für die AfD, dann sind die auch keine Silbe wert.
@ Raimund Kamm:
bitte um Beispiele, bei der sich Dr. Kraft rassistisch geäußert hat!
Herr Dr. Kraft vielleicht nicht. Aber hat er sich von seinen zahlreichen Parteifreunden distanziert?
https://www.tagesschau.de/investigativ/kontraste/afd-aussteiger-101.html
Und es scheinen nicht wenige Einzelfälle zu sein.
https://www.wiwo.de/politik/deutschland/fdp-chef-christian-lindner-die-afd-ist-eine-latent-rassistische-und-autoritaere-partei/14616946-2.html
https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/menschenrechtsinstitut-warnt-vor-afd
https://www.fr.de/politik/afd-fluegel-rassismus-politik-bundestagswahl-wahlkampf-frankfurt-kommentar-90495982.html
https://www.berliner-zeitung.de/news/menschenrechtsinstitut-afd-vertritt-rassistische-und-rechtsextreme-positionen-li.163559