Soldatenverein droht die Auflösung
In Mittelstetten findet sich kein neues Vorstandsteam. Wie es weitergehen könnte.
Schon vor Beginn der Jahreshauptversammlung war den anwesenden Mitgliedern des Veteranen- und Soldatenvereins Mittel–stetten klar, dass dies kein leichter Abend wird. Das Vorstandsteam sollte neu gewählt werden. Doch schon auf der Sitzungseinladung ist zu lesen, dass es keine Kandidaten gibt. Der abschließende Satz der Ladung zeigte das ganze Dilemma auf. „Sollte sich keine neue Vorstandschaft finden, steht laut Satzung die Auflösung des Vereines zu befürchten“, ist dort abgedruckt. So gerieten die Berichte des scheidenden Vorsitzenden Johann Wiedemann, des Schriftführers Günther Roth und von Kassenwart Gerhard Geisslinger in den Hintergrund. Einzig die Ehrungen waren noch von Bedeutung. Adolf Seyrer, Lothar Schneider und Engelhard Titz wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Sie könnten als die letzten Ehrenmitglieder des Vereins in die Geschichte eingehen. Denn zur nachfolgenden Neuwahl fehlte etwas Wichtiges: Kandidaten, die zur Wahl stehen. Einzig für den Posten des Zweiten Vorsitzenden gab es einen. Für die restlichen Ämter hat sich im Vorfeld niemand gefunden und auch unter den Anwesenden fand sich niemand, der sich zur Übernahme eines Amtes bereit erklären wollte.
Kaum ein jüngeres Mitglied ist bei der Versammlung
Schwabmünchens Zweiter Bürgermeister Hans Nebauer, der eigentlich in die Rolle des Wahlleiters schlüpfen sollte, konnte nicht helfen. Neu-Ehrenmitglied Lothar Schneider sieht die jüngeren Mitglieder in der Pflicht. Doch von denen war kaum eines da. „Es schmerzt sehr, dass keiner von den Jüngeren da ist, keiner Bereitschaft zeigt, die Tradition weiterzuleben“, so Schneider. „Aber es ist auch so, dass der Grundgedanke eines solchen Vereins ein Auslaufmodell ist“, stellt er ergänzend fest. Nach einiger Diskussion war klar, es wird zum eigentlichen Termin keine Wahl geben. Somit wird Johann Wiedemann den Verein weiter kommissarisch führen. Sein Ziel dabei: Entweder einen Nachfolger finden oder den Zusammenschluss mit einem anderen Veteranen- und Soldatenverein in die Wege zu leiten. Dafür brachte Hans Nebauer Schwabmünchen oder Schwabegg ins Spiel. Dann soll eine außerordentliche Versammlung entweder wählen oder für einen Zusammenschluss stimmen. Gelingt beides nicht, dann bleibt nur der Weg der Auflösung.
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