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Foto: Alena Nannen
Foto: Alena Nannen

Mit solchen Pellets, wie sie die Mickhauser Firma Öko-fen in ihrem Ausstellungsraum zeigt, werden die Öfen beheizt.

Mickhausen
12.11.2017

Strom und Wärme aus einem Gerät

Pelletsheizungen aus Mickhausen sollen Einfamilienhäuser energieautark machen.

Der in Mickhausen ansässige Hersteller von Pelletsheizungen, die Firma Öko-fen, sieht sich schon lange als Europas Spezialist auf seinem Gebiet. Zukunftssicheres Heizen mit erneuerbaren Energien sind seit der Ansiedlung der Deutschlandzentrale des österreichischen Unternehmens im Jahr 2005 hier ein großes Thema.

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Das neueste, innovative Konzept des Pelletheizungsherstellers ist das stromautarke Haus. Denn die neue Heizung „Pellematic Condens-e“ könne auch Strom erzeugen. Ein auch nachträglich einbaubarer Stirlingmotor dient als Wärmekraftmaschine. Zusammen biete dies alle Vorteile einer modernen, umweltfreundlichen Pelletheizung, die das Haus weitgehend energieautark mache. So berichtet es das Unternehmen.

Das Konzept sei dabei so einfach wie genial, sagt Beate Schmidt-Menig von der Geschäftsleitung: „Eine unabhängige Stromversorgung ist alleine mit einer Photovoltaikanlage und auch mit einem Batteriespeicher nicht möglich. Erst die Kombination der Komponenten mit einer stromerzeugenden Pelletheizung bieten bei der Erzeugung von Strom und Wärme eine hundertprozentige Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern.“

Der Stirlingmotor produziere, während die Heizung läuft, den Strom, den ein Einfamilienhaus verbraucht. Im Sommer könnte auf die Heizung verzichtet werden und der Strombedarf beispielsweise über die Photovoltaik-Anlage gedeckt werden. So kaufe der Verbraucher nur einmal im Frühjahr seine Pellets und habe dann das gesamte Jahr keine Strom- oder Energiekosten mehr, rechnet die Unternehmenssprecherin vor.

Der Brennwertkessel punkte zudem mit einem deutlich höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Heizwertgeräte. Diese komme dadurch zustande, dass die Brennwerttechnik die Abwärme, die ansonsten ungenutzt durch den Schornstein entweicht, zusätzlich nutzt. So erreicht die neue Anlage einen Wirkungsgrad von bis zu 107 Prozent und sei damit eine der effizientesten Pelletheizungen weltweit - und das bei äußerst geringen Emissionen, die deutlich unter den gesetzlich definierten Grenzwerten lägen.

Bei einem Firmenbesuch zusammen mit Bürgermeister Hans Biechele in Mickhausen zeigte sich Landrat Martin Sailer beeindruckt und sagte seine Unterstützung bei der Gestaltung politischer Rahmenbedingungen zu. Dabei gehe es um Förderprogramme und digitale Infrastrukturmaßnahmen. „Man kann nur Erfolg haben, wenn man innovativ bleibt und sich stetig weiterentwickelt. „Das sieht man bei Öko-fen“, so der Landrat. Er freue sich, „ein solch fortschrittliches Unternehmen im Augsburger Land zu wissen“. Solche zukunftsorientierten Unternehmen könnten Neuerungen nur voranbringen, wenn auch die Infrastruktur für Mobilfunk und Internetverbindung beispielsweise am Unternehmensstandort dem Innovationscharakter gerecht werde, betonte Beate Schmidt-Menig. (SZ, pit)

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