Trauer um Erwin Schäfer
Er war Urheber der Kontakte nach Rab
Nach längerer schwerer Krankheit ist am Dienstag Erwin Schäfer verstorben. Auf seine langjährigen Kontakte in Stadt und Insel Rab geht die im Herbst 1996 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Königsbrunn und Rab zurück. Durch die Bundeswehr kam der Oberbayer Schäfer Ende der 1950er-Jahre auf das Lechfeld. In Königsbrunn fand er Arbeit und gründete eine Familie. Ein Zufall führte ihn 1963 erstmals nach Rab: Er hatte einen Kurzurlaub mit Frau und Schwiegermutter in Österreich geplant, fuhr aber im nächtlichen Dauerregen spontan nach Süden. Nach einem Nickerchen erblickte er am Morgen die kroatische Adria. Aus Neugier nahm er eine Fähre nach Rab.
Dort fand er in seiner unkomplizierten Art über private Vermieter rasch Kontakt zur Bevölkerung und half mit, als diese Bootsausflüge und Grillabende organisierten. Durch jährliche Aufenthalte fühlte er sich den Bewohnern der Insel verbunden – und organisierte bei Ausbruch des Jugoslawienkriegs ab 1991 private Reisen, damit der Tourismus als wichtige Einkommensquelle nicht ganz ausfiel. Als später knapp 3000 Kriegsflüchtlinge aus dem Landesinnern in Rab einquartiert wurden, brachte er für sie Sach- und Kleiderspenden, trat als Nikolaus auf – und organisierte unter anderem Wolle und Stricknadeln, um bei den Frauen für Beschäftigung zu sorgen.
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