Volkskundler Walter Pötzl erklärt, warum Eier zu Ostern gehören
Seit dem Mittelalter gehören Symbole zum kirchlichen Fest. Die historischen und volkskundlichen Hintergründe stecken hinter von Osterei und Osterhase.
Weit von sich weist der ehemalige Augsburger Kreisheimatpfleger und Volkskundeprofessor Dr. Walter Pötzl die in alten Büchern und Veröffentlichungen häufig noch anzutreffende Vermutung, unsere Ostereier hätten ihren Ursprung in heidnisch-germanischen Fruchtbarkeitssymbolen. Über die kirchliche Weihe von Eiern zu Ostern lesen wir jedoch erstmals im zwölften Jahrhundert, gefärbte (Oster-)Eier tauchen gar erst zu Beginn des 13. Jahrhunderts zum ersten Mal in der Literatur auf. Dies sei aber dennoch eine relativ frühe Zeit für das Auftreten von Brauchtumsbelegen. Erst viel später erscheint dann der Eierbringer Osterhase.
Bereits im Mittelalter finden sich in alten Hofübergabe- und Lehensurkunden genau festgelegte Naturalleistungen, die an die Austragsbauern oder an die Grundherrschaft zu entrichten waren. Hundert Eier seien es in aller Regel gewesen, die auf einem Hof am „Eierzinstag“ Ostern zur Zahlung fällig waren. Im Frühjahr sind die Hühner am legefreudigsten, hier fallen die meisten Eier an. Die Eier wurden aber nicht nur zum Färben verwendet, sondern häufig auch zum Backen der Osterfladen, die eine willkommene Bereicherung des ansonsten recht kargen Speisezettels darstellten. Bei den später aufkommenden gefärbten Eiern handelte es sich anfangs stets um rote Exemplare. Osterei wurde mit „Rotei“ gleichgesetzt. Die Farbe Rot sollte das Erlöserblut Christi ebenso darstellen wie die euphorische Festesfreude der ganzen Christenheit über die Auferstehung. Gegen Ende des 16. Jahrhunderts begegnen uns dann erstmals verzierte Eier, in die Figuren und Symbole eingeätzt sind. Inzwischen wurden die Eier schon in allen Farbtönen gefärbt.
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