Weitere Pannen im Corona-Testzentrum
Senioren und Schwangere, die in Kontakt mit Infizierten waren, mussten tagelang auf Ergebnisse warten
Vor zwei Wochen ging das Corona-Testzentrum für den Landkreis Augsburg in Gersthofen-Hirblingen in Betrieb und nach wie vor scheinen sich dort regelmäßig Pannen zu ereignen. Der bislang schwerwiegendste Fall, der bekannt wurde, hat sich vergangenen Freitag abgespielt. Am Nachmittag brauchten ein über 60-Jähriger, zwei mehr als 80 Jahre alte Menschen und eine schwangere Frau mit ihrem Kleinkind schnell einen Test. Denn in ihrer unmittelbaren Verwandtschaft hatte es einen Corona-Fall gegeben und sie hatten unmittelbaren Kontakt zu der Person gehabt. Doch nach dem Test standen den Betroffenen vier Tage quälender Ungewissheit bevor, die sie in Quarantäne verbrachten. Denn statt der versprochenen 36 Stunden dauerte es 96 Stunden, bis die Firma Ecolog, die das Zentrum in Hirblingen im Auftrag des Landkreises betreibt, ein Ergebnis lieferte. Eine weitere Kontaktperson, die sich im Testzentrum für den Kreis Fürstenfeldbruck untersuchen ließ, hatte ihr Ergebnis in weniger als 24 Stunden.
So steht es in einer von mehreren Beschwerden, die der Landtagsabgeordnete Fabian Mehring (FW) an das Gesundheitsministerium und das Landratsamt weitergeleitet hat. Das am Donnerstag vor zwei Wochen in Hirblingen eröffnete Testzentrum, an dem täglich bis zu 450 Menschen kostenlos untersucht werden könnten, steht schon länger in der Kritik (wir berichteten mehrfach). Die Klagen: Testergebnisse kommen deutlich verspätet, dann aber mehrfach und mit unterschiedlichen Orts- und Altersangaben, sodass die Betroffenen zweifeln, ob sie tatsächlich ihr Testergebnis erhalten haben. Beschwerden beantworte die Firma Ecolog gar nicht oder unzureichend. Ecolog ließ eine Anfrage unserer Zeitung gestern unbeantwortet. Mehring bezeichnet die Situation als – so wörtlich – „Desaster“. Die bayerische Teststrategie, möglichst viele Menschen auf Corona zu untersuchen, funktioniere nur, wenn sich die Menschen freiwillig untersuchen lassen. Das aber geschehe nur, wenn die Bürger auch Vertrauen in die Untersuchungen haben könnten. „Wir müssen schauen, dass wir das in den Griff bekommen“, sagte Mehring. „Das ist ein landesweites Problem.“
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