Die überraschenden Wendungen machen den besonderen Effekt des Prozesses aus. Dafür sorgt vor allem die „Zeugin der Anklage“. So titelt auch das Stück von Agathe Christie, das die Theatergruppe des Kunstvereins Schwabmünchen an drei Abenden vor ausverkauftem Haus im Kunsthaus bot.
Darum geht es in dem Theaterstück
Der Inhalt des Stückes „Zeugin der Anklage“ von Agatha Christie (1953) wirkt zunächst ganz einfach: Ein mittelloser Londoner (Leonard Vole) wird angeklagt, eine reiche Frau aus Habgier umgebracht zu haben. Er bestreitet dies, wird aber durch verschiedene Aussagen schwer belastet. Als es zum Prozess kommt, scheint das Urteil festzustehen, da die Frau des angeblichen Täters (Romaine) ihn schwer belastet. Doch plötzlich tauchen durch eine fremde Frau Briefe der Gattin an ihren Geliebten auf, die die Unschuld des Mannes beweisen und belegen, dass sie bereits vor dem Prozess eine Falschaussage geplant hat. Dadurch wird Vole von der Tat freigesprochen. Doch danach geht es Schlag auf Schlag. Romaine gibt im Zwiegespräch zu, selbst die Briefe geschrieben zu haben, um ihren geliebten Mann frei zu bekommen. Doch gleich darauf stellt sich heraus: Vole war tatsächlich der Mörder der reichen Dame, um mit ihrem Geld und seiner Geliebten neu anzufangen. Da er kein zweites Mal für die gleiche Tat angeklagt werden kann, steht ihm anscheinend ein schönes Leben bevor. Als dies seine ihn liebende Ehefrau erkennt, ersticht sie Vole. Berühmt wurde das Stück von Agatha Christie, das mit sechs Oskars ausgezeichnet wurde, vor allem durch die amerikanische Verfilmung mit der berühmten Marlene Dietrich.
Vor Weihnachten führt die Gruppe ein weiteres Stück auf
Alfred Vogler, der wie immer die Gesamtleitung der Aufführung hatte, modelte das Stück für die Bedürfnisse seiner 16-köpfigen Schauspieltruppe um und entschloss sich, „Zeugin der Aklage“ aufzuführen, weil es wirkungsvoll zu spielen und spannend ist und unglaubliche Wendungen hat. Mehr als drei Monate probte das Team, für das im Hintergrund weitere rund zehn Personen arbeiteten. „Hauptschwierigkeit war diesmal nicht, die Charaktere herauszuarbeiten, denn alle sollten möglichst nur souverän in ihrer Rolle auftreten, vor allem bei Gericht“, so Vogler. Problematisch waren eher die teilweise sehr langen Sprechtexte, die zum Einstudieren viel Zeit erforderten.
Vogler teilte mit, dass er für dieses Jahr noch ein weiteres Stück plant, und zwar wie immer für die Weihnachtszeit. Was er dann auf die Bühne bringt, das wollte er derzeit noch nicht verraten. Fest steht aber, dass es im kommenden Jahr keine Frühjahrsaufführung geben wird. Die Schauspieler haben sich, so sagt er, gewünscht, etwas mehr Planungsfreiheit für die ersten Monate des Jahres zu haben.

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