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„Bachflüsterer: Wie Schwabens kleine Gewässer wieder lebendig werden“

Landkreis Augsburg

„Bachflüsterer“ wollen kleinen Gewässern eine Stimme verleihen

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    Vielen kleinen Gewässern - im Bild die obere Zusam - geht es schlecht. Sie brauchen deshalb Hilfe.
    Vielen kleinen Gewässern - im Bild die obere Zusam - geht es schlecht. Sie brauchen deshalb Hilfe. Foto: Marcus Merk

    Mit „Bachflüsterern“ sollen kleine Gewässer in Zukunft mehr Aufmerksamkeit bekommen. Der Fischereiverband Schwaben möchte seine Mitglieder nachhaltig dazu motivieren, sich noch stärker um die kleinen Flüsse und Bäche zu kümmern. Denn die Gewässer brauchen Hilfe: Der ökologische Zustand der Fließgewässer in Schwaben sei nur noch in wenigen Fällen gut oder gar sehr gut, sagte der Geschäftsführer des Verbands, Stefan Zott, jüngst im Landratsamt.

    Für den „mäßigen bis sogar schlechten Zustand“ machen die Fischer die Auswirkungen durch zerstörte Gewässerstrukturen und die Sediment- und Nährstoffeinträge wegen fehlender Uferschutzstreifen verantwortlich. Es gibt noch einen weiteren gewichtigen Grund: Die Einflüsse des Klimawandel werden immer stärker.

    Fischer schlagen schon länger Alarm

    Schon vor drei Jahren schlugen die Fischer Alarm und stellten für die obere Zusam, die durch die Landkreise Günzburg und Augsburg fließt, eine besorgniserregende Diagnose: Das Gewässer hat Fieber. In den vergangenen Jahren dürfte sich der Zustand kaum gebessert haben. Allein 2024 geht als wärmstes Jahr in der Geschichte seit Beginn der Messungen ein. Für viele Fischarten und Nährtiere sind die hohen Wassertemperaturen auf Dauer zu viel. Für sie beginnt wegen der niedrigen Sauerstoffsättigung im Wasser ein Überlebenskampf. Als die Mitglieder der Fischereigenossenschaft Obere Zusam im Juli 2022 die Temperatur untersuchten, stellten sie bei Aichen, Reischenau und Dinkelscherben Höchstwerte von 19,5 bis 22,6 Grad fest. Normal sind durchschnittlich zehn bis 15 Grad.

    Es gibt viele Möglichkeiten

    Die „Bachflüsterer“ sollen Bäche auf Vordermann bringen und Mitmenschen begeistern, selbst für lebenswerte Bäche aktiv zu werden. Sie sollen außerdem zeigen, wie der Lebensraum Bach zu neuem Leben erwacht. „Sie sollen Bächen wieder eine lebendige Stimme in unserer Gesellschaft geben“, so Zott. Der Fischereiverband könne Interessierten Informationen über die Möglichkeiten für Projekte zur Verfügung stellen. Zum Beispiel über das Förderprogramm Flur-Natur, das dabei helfen soll, in der Kulturlandschaft wieder artenreiche Lebensräume zu schaffen. Ein weiterer Baustein kann das Verbundprojekt „Fluss-Frei-Raum – Klimaresiliente Bäche und Flüsse für Bayern“ sein. Es unterstützt Maßnahmen zum Rückbau ungenutzter Querbauwerke an Bächen und Flüssen. Vernetzte Lebensräume in Flüssen, Bächen und Auen sollen im Hinblick auf die Folgen des Klimawandels widerstandsfähiger werden. Zielgerichtete Artenhilfsprogramme können zudem helfen, die Biodiversität zu erhalten.

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