
Wertachkliniken schlagen wegen "massiver Unterfinanzierung" Alarm

Die Krankenhäuser in Schwabmünchen und Bobingen beteiligen sich an bundesweiter Protestaktion und sammeln Unterschriften, um sich bei Politikern Gehör zu verschaffen.
"Alarmstufe rot - Krankenhäuser in Not" ist das Motto des bundesweite Aktionstages, der auf die verheerende wirtschaftliche Situation vieler Kliniken aufmerksam machen soll. Er findet am Mittwoch, 20. September, statt. Die Wertachkliniken Schwabmünchen und Bobingen beteiligen sich am Prostest und nehmen an der zentralen Kundgebung in Berlin am Brandenburger Tor teil.
Personal der Wertachkliniken protestiert in Berlin
„Auch wir wollen am Aktionstag auf die bundesweite dramatische Situation aufmerksam machen, weil die massive Unterfinanzierung der Kliniken ein Ende haben muss,“ sagt Klinikvorstand Martin Gösele. „Wir alle brauchen endlich wieder Verlässlichkeit. Nur so können wir die Versorgung der Patientinnen und Patienten für die Zukunft garantieren und gleichzeitig auch dem dringend benötigten Personal in den Krankenhäusern zuverlässige Perspektiven bieten.“ In Berlin werden unter anderem der neue Pflegedienstleiter Daniel Hierl und der Personalratsvorsitzende Marius Wachter gemeinsam mit dem einigen anderen Kolleginnen und Kollegen die Wertachkliniken bei der Kundgebung vertreten.
In Bobingen und Schwabmünchen werden sich die Mitarbeitenden mit „Alarmstufe Rot! Kliniken in Not – Wir sind trotzdem für Sie da!“-Aufklebern solidarisieren und Flyer verteilen, um die Patienten zu informieren. Gleichzeitig bitten die Wertachkliniken die Bevölkerung, sich mit einer Unterschrift am bundesweit Aktionstag zu beteiligen, um die Zukunft der regionalen Krankenhäuser zu unterstützen. Die Unterschriftenlisten für den Krankenhausprotest sind digital und können ganz einfach über den auf den Flyer abgedruckten QR-Code geöffnet werden. Die Flyer liegen in den kommenden Tagen in den Wertachkliniken in Bobingen und Schwabmünchen aus.
Die hohen, inflationsbedingten Kostensteigerungen treffen auch die Krankenhäuser. Eine nachhaltige Refinanzierung fehlt jedoch bis jetzt. Ohne Inflationsausgleich droht jedoch vielen Krankenhäusern ein Abrutschen in die Insolvenz. „Die bewährte Versorgung unserer Patientinnen und Patienten steht auf der Kippe. Wenn die Krankenhäuser nicht fair bezahlt werden, können sie ihre Beschäftigten nicht fair entlohnen und ihre Rechnungen nicht begleichen“, sagt Vorstand Gösele. Deshalb wollen sich die Krankenhäuser bundesweit bei den verantwortlichen Politikerinnen und Politikern in Berlin und in den Ländern Gehör verschaffen.
Patienten in Schwabmünchen und Bobingen werden wie gewohnt versorgt
Vor Ort ändert sich für die Patenten der beiden Krankenhäuser in Bobingen und Schwabmünchen trotz des Protests nicht. Die Ärzte und Pflegekräfte versorgen sie weiterhin wie gewohnt. (AZ)
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