Erst seit etwas mehr als zwei Jahren war die evangelische Kindertagesstätte an der Bobinger Wertachstraße in Betrieb. Bereits zur Eröffnung gab es Probleme, da sich die Fertigstellung der Außenanlagen verzögert hatte, was auf Unverständnis bei Teilen der Elternschaft stieß. Jetzt gibt es neue Probleme. Durch einen schwerwiegenden Leitungswasser-Schaden ist die Einrichtung bis auf Weiteres unbenutzbar.
Kein Fehlverhalten des Personals erkennbar
In einer Sitzung des Ferienausschusses des Bobinger Stadtrats trat Bürgermeister Klaus Förster Gerüchten entgegen, die von einem Verschulden des Kita-Personals sprechen. „Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine Erkenntnisse, was den Schaden ausgelöst hat. Auf ein Fehlverhalten des Personals weist allerdings nichts hin.“ Vielmehr geht man im Bobinger Rathaus von einem Baumangel aus. Die letztendliche Ursache könne wohl erst von einem Baugutachter festgestellt werden. Zu diesem Zweck habe es schon einen ersten Besichtigungstermin gegeben. Die Feuchtigkeit habe sich bis zur Feststellung des Schadens auf rund 75 Prozent der Fläche des Bauwerks verteilt. Auch die Wände seien davon betroffen und es habe bereits Schimmelbildung eingesetzt, erklärte Bürgermeister Förster. Da sich das Schadensereignis während der Ferienzeit ereignet habe und die Kita zu diesem Zeitpunkt geschlossen gewesen sei, hätte es etwas gedauert, bis der Schaden bei einem Kontrollgang durch die Leiterin Claudia Lautenbacher entdeckt worden war. Natürlich sei die betreffende Baufirma umgehend von dem Schadensfall informiert worden. Man gehe davon aus, dass es sich um einen Baumangel handelt. Deswegen habe sich die Stadt Bobingen umgehend um juristische Hilfe bemüht. Um wahrscheinlichen Regressforderungen Nachdruck zu verleihen, habe die Anwaltskanzlei zum Einsatz eines Baugutachters geraten, berichtete Förster dem Ausschuss.
Kita zieht in die alte Mädchenschule um
Vor allem dem Kooperationswillen der Laurentiusschule sei es zu verdanken, dass schnell eine Lösung gefunden werden konnte, sagt Claudia Lautenbacher, Stadträtin und Kita-Leiterin. Denn die Räume in der alten Mädchenschule waren zukünftig für die Mittagsbetreuung der Schule vorgesehen. Die Vorbereitungen liefen bereits. Jetzt muss die Mittagsbetreuung die Räume wieder verlassen und an der Schule die alten Räume erneut herrichten. Glück im Unglück sei, so Lautenbacher, dass es bereits früher eine Kinderbetreuung in der alten Mädchenschule gegeben hätte. So sei die benötigte Infrastruktur, wie zum Beispiel abschließbare Fenstergriffe und niedrige Toiletten, bereits vorhanden. Da allerdings wesentlich mehr Kinder einziehen werden, als damals dort betreut wurden, sind Erweiterungen und Baumaßnahmen erforderlich. Momentan gebe es aus dem Rathaus noch keine verbindliche Aussage, wann die Kita tatsächlich einziehen und eröffnen könne. Lautenbacher hofft auf einen Termin Mitte September. Allerdings könne es auch bis zum Ende des Monats dauern.
Keine Neuaufnahmen bis voraussichtlich Januar 2025
Die Betreuung der Kinder, die bereits im letzten Jahr die Kita besuchten, kann also frühestens Mitte/Ende September wieder beginnen. Dazu gehören auch die Kinder, die im vergangenen Jahr die Krippe besucht haben und jetzt in den Kindergarten wechseln. Allerdings wird es nur möglich sein, das Betreuungsangebot nach und nach zu erhöhen, sodass es voraussichtlich frühestens Mitte Oktober möglich sein werde, wieder alle Schützlinge aufzunehmen. Das gelte allerdings nicht für Neuanmeldungen. Die Aufnahme dieser Kinder sei im Moment unmöglich, bedauert Claudia Lautenbacher. Man bemühe sich aber im Moment intensiv, alternative Betreuungsplätze zu finden. Möglich wäre eventuell die Verteilung auf andere Kitas oder die vorübergehende Betreuung der Krippenkinder bei unabhängigen Tagesmüttern. Das betreffe im Moment 24 Kinder, so Lautenbacher. Die betroffenen Eltern seien bereits über die Lage informiert worden.
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