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Diskussion um Kreislehrgarten im Landkreis Augsburg: Nutzen, Kosten und Ideen

Landkreis Augsburg

Braucht der Landkreis einen Kreislehrgarten?

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    In Krumbach gibt es einen Kreislehrgarten. Er befindet sich südlich des Krankenhauses und ist für jedermann zugänglich.
    In Krumbach gibt es einen Kreislehrgarten. Er befindet sich südlich des Krankenhauses und ist für jedermann zugänglich. Foto: Josef Stocker

    Die meisten Nachbar-Landkreise haben einen. Braucht der Landkreis Augsburg auch einen Kreislehrgarten? Für ihn macht sich der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege, Benedikt Weidner, stark. Jüngst rührte er im Umwelt- und Energieausschuss die Werbetrommel für eine Einrichtung.

    Im Kreislehrgarten mit einer Größe von etwa 6000 Quadratmetern soll fachliches Wissen kostenlos, anschaulich und praxisnah vermittelt werden. Weidner zog das bayerische Naturschutzgesetz heran. Darin ist von einem allgemeinen Bildungsauftrag die Rede. Laut Weidner könnten Beispielflächen angelegt werden. Sie zeigen dann pflegeleichte, wassersparende und insektenfreundliche Bepflanzungen. Auch das Thema „Ernährungsbildung“ als gesamtgesellschaftliche Aufgabe ließe sich umsetzen: Sie sollte von klein auf und in der Familie beginnen und dann in Kindergarten, Schule und in der Erwachsenenbildung fortsetzen. Als weiteres praktisches Beispiel für einen Kreislehrgarten ließen sich auch Möglichkeiten und Vorzüge von öffentlichen Grünflächen thematisieren oder Förderprogramme praxisnah erklären. Weidner wünscht sich für einen Kreislehrgarten auch ein Gebäude, um Theorie mit der Praxis zu verbinden.

    Wie viel Geld kostet ein Kreislehrgarten den Landkreis Augsburg?

    Für seine Ideen erhielt er im Ausschuss generell Zustimmung. Allerdings warf das Projekt viele Fragen auf. Mit welchen Kosten ist zu rechnen? Auch die laufenden Kosten sind von Interesse, wie Kreisrätin Ulrike Höfer (CSU) anmerkte. Ihr Kollege Martin Mayer fragte sich, ob eine halbe Million Euro ausreichen würde und dieses Geld angesichts der angespannten Haushaltslage ausgegeben werden kann. Ob sich Kosten senken ließen, wenn mit einem der vielen Gartenbauvereine, die es im Landkreis gibt, kooperiert wird? Diese Frage stellte Rainer Naumann (Freie Wähler). Kreisfachberater Weidner winkte ab: Die Vereine hätten andere und eigene Interessen. Er bezweifelte, dass eine Zusammenarbeit funktioniere. In der Diskussion wurde auch eine virtuelle Kooperation vorgeschlagen. Und: Vielleicht ließe sich auch auf ein bestehendes Gebäude zurückgreifen, um Kosten zu sparen.

    Bedenken bei der Standortfrage hatte Kreisrätin Karina Ruf (CSU): Ein Grundstück mit der Größe von rund 6000 Quadratmetern lasse sich im Augenblick kaum innerorts finden. Im Außenbereich werde es mit dem Baurecht schwierig. Oberschönenfeld mit seinen kulturellen Einrichtungen brachte Gerd Robert Steppich (FW) ins Spiel: Dort gebe es die geeignete Besucherfrequenz. „Wenn, dann geht so etwas nur dort“, sagte er. Das Thema Gäste schnitt auch Michael Higl (CSU) an, der die Ausschusssitzung leitete. Es müsse geklärt werden, wer mit einem Kreislehrgarten erreicht werden soll. Auch die Kosten müssten klar sein. Der Meitinger Bürgermeister rechnet mit einem Millionenprojekt. Der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege soll jetzt konkreter werden und auf Wunsch der Ausschussmitglieder einen möglichen Kreislehrgarten skizzieren.

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