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Eine Geige mit Geschichte: Wie einem Instrument in der Musikschule Königsbrunn neues Leben eingehaucht wird

Königsbrunn

Eine Geige erzählt Geschichten

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    Freuen sich, dass die Geige eine neue Heimat gefunden hat: Zweite Vorsitzende des KKO, Elke Sturm (von links), Geigenbauerin Susanne Conradi, Spenderin Ursula Bihler, Musikschulleiter Robert Weisser, Vorsitzender des KKO, Markus Memminger.
    Freuen sich, dass die Geige eine neue Heimat gefunden hat: Zweite Vorsitzende des KKO, Elke Sturm (von links), Geigenbauerin Susanne Conradi, Spenderin Ursula Bihler, Musikschulleiter Robert Weisser, Vorsitzender des KKO, Markus Memminger. Foto: Regina Elias

    Eine Geige wechselt den Besitzer – und mit ihr eine Geschichte, die berührt und verbindet. Die Musikschule Königsbrunn hat kürzlich eine besondere ¾-Geige erhalten. Das Instrument stammt ursprünglich aus dem Besitz des verstorbenen Ehemanns von Ursula Bihler und wurde dem Kammerorchester Königsbrunn (KKO) gespendet. Von dort fand es seinen Weg weiter zur Musikschule – liebevoll restauriert von der Augsburger Geigenbauerin Susanne Conradi.

    Der Impuls kam von Bihler selbst, inspiriert durch einen Konzertbesuch: „Ich war im Konzert des KKO und war so beeindruckt von der Musik und der Atmosphäre“, erzählt sie. „Da wusste ich: Die Geige meines Mannes soll dort weiterleben, wo Musik wirklich geschätzt wird.“ Über Instagram nahm sie Kontakt zum Orchester auf und stieß bei Vorstandsmitglied Elke Sturm auf offene Ohren. Zusammen mit dem Vorsitzenden Markus Memminger wurde schnell entschieden: Das Orchester selbst benötigt keine ¾-Geige – aber die Musikschule umso mehr.

    ¾-Geige: Das ist das Instrument für die Musikschule Königsbrunn

    Denn eine ¾-Geige ist kleiner und leichter als das Standardinstrument. Sie wird speziell für Kinder im Alter von etwa neun bis zwölf Jahren gebaut, angepasst an ihre Körpergröße und Armlänge. Im professionellen Orchesterbetrieb findet sie keine Verwendung, für die musikalische Ausbildung von Kindern hingegen ist sie unersetzlich.

    Damit das Instrument wieder einsatzfähig ist, übernahm Geigenbauerin Susanne Conradi die aufwändige Restaurierung – ehrenamtlich. Sie ersetzte den Steg, setzte einen neuen Stimmstock ein, montierte kindgerechte Patentwirbel, erneuerte die Saiten und reinigte das Instrument gründlich. Das Kammerorchester trug die Materialkosten. „Ein gutes Instrument muss gespielt werden – nur dann lebt es“, sagt Conradi.

    Am 26. Juli lädt das Kammerorchester zum Sommerkonzert

    Musikschulleiter Robert Weisser freut sich über den wertvollen Neuzugang: „Gerade für Anfängerinnen und Anfänger ist ein gutes Leihinstrument Gold wert. So ermöglichen wir auch Kindern aus Familien mit kleinerem Budget den Zugang zu Musikunterricht.“ Die Musikschule bietet Leihinstrumente gegen eine geringe Gebühr an – eine wichtige Hilfe, denn Geige, Bogen und Kasten können schnell über tausend Euro kosten.

    So sieht die Geige aus, die nun, aufwändig restauriert, wieder zum Einsatz kommt.
    So sieht die Geige aus, die nun, aufwändig restauriert, wieder zum Einsatz kommt. Foto: Regina Elias

    Die Zusammenarbeit zwischen Musikschule und KKO hat Tradition. Beide Institutionen unterstützen sich seit Jahren, tauschen gelegentlich Instrumente oder Personal und planen derzeit ein gemeinsames Projekt zum 60-jährigen Jubiläum der Musikschule im kommenden Jahr. Auch das nächste öffentliche Konzert steht bereits fest: Am Samstag, 26. Juli 2025, lädt das KKO um 20.15 Uhr zum Sommerkonzert „Klassik Open Air - Mit Mozart durch Europa“ in den Innenhof der Mittelschule Süd, Römerallee 1, ein. (Regina Elias)

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