Das Areal um die Geyerburg zählt mit zu den schönsten Flecken der Stadt. Genutzt wird es vorwiegend von Spaziergängern und einmal im Jahr vom Singoldsand Festival. Zum vierten Mal wurde er nun auf eine weitere Weise genutzt: als Ort für eine Taufe. 2022 hat der evangelische Pfarrer Andy Gatz zum ersten Mal Kinder in der Singold getauft. Schon direkt danach gab es die ersten Anfragen für die nächste Taufe an diesem besonderen Ort.

Die neun Familien der elf Täuflinge saßen unter schattenspendenden und geschmückten Pavillons rund um den an der Burg vorbeifließenden Nebenarm der Singold. Vor der Burg predigte Pfarrer Andy Gatz.
Sogar ein Erwachsener ließ sich taufen
Gatz zog bei der Predigt Bügelperlen hervor und nutzte sie als Vergleich mit dem Leben. „Es gibt viele, helle, bunte, Perlen, die die schönen Tage darstellen. Aber es gibt auch ein paar Schwarze“, predigte er. Für die Täuflinge gab es Kreuze aus Bügelperlen, schon fertig zusammengefügt und gebügelt. „Dies soll ein Symbol für eure Taufe sein, mit einem hellen Rand, der nachts für euch leuchtet“, erklärte der Pfarrer. Dann ging es für ihn in die knietiefe Singold, um dort seine Täuflinge zu empfangen. Wie nahezu bei jeder Taufe war die Freude bei den Kindern über das Wasser am Kopf gemischt. Doch gerade bei den Größeren fand Gatz schnell Vertrauen und so wurde das bedeutende kirchliche Ritual auch ein wenig zum Spaß für die Kinder. Wobei nicht nur Kinder das Sakrament der Taufe empfingen. Auch ein Vater ließ sich zusammen mit seinem Nachwuchs taufen.
Im Anschluss feierten die Familien gemeinsam an der Geyerburg, vielleicht ein wenig bescheidener als üblich, dafür auf eine durchaus einzigartige Weise. Der Kuchen kam vom Buffet, für welches alle Teilnehmer verantwortlich zeichneten. Gut 150 Menschen erlebten so eine Taufe, wie sie nicht jeder erleben darf.

Für manche war das nicht das erste Mal
Für drei Familien war das Tauffest nichts Neues. Sie zählen zu den „Wiederholungstätern“, wie Pfarrer Andy Gatz spaßig anmerkte. Eine davon ist Anka Jung. Die Schwabmünchnerin hatte schon Sohn Leon vor zwei Jahren in der Singold taufen lassen, nun kam auch Robin in den Genuss. „Schuld ist die Oma. Die hat das erste Tauffest gesehen und mir davon erzählt“, erinnert sie sich. Und es hat ihr schon beim ersten Mal gefallen. „Das Umfeld, die Art so zu feiern – das ist schon besonders“, so Jung. „Und es ist ja auch ganz nah an der ursprünglichen Taufe, die ja auch in einem Fluss stattfand“, ergänzt sie.
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