Schwabmünchen und Giromagny feiern 50-jährige Städtepartnerschaft. Neben den Feierlichkeiten im Juli präsentiert die Fotokünstlerin Eva-Marie Porte aus Giromagny ihre Arbeiten im Museum der Stadt. Ihre fotografischen Werke entstehen durch eine einzigartige fotografische Überlagerungstechnik mit impressionistischen Anklängen.

Verwurzelt in ihren früheren Praktiken des Zeichnens und Malens, schafft die Künstlerin ihre Werke, indem sie Bilder mit der Software Affinity zusammenfügt und mit einem malerischen Gestus direkt am Trackpad überarbeitet, Dabei entstehen sehr originelle flirrende, kubistisch anmutende Kompositionen, die das jeweilige Bildobjekt zwar auflösen, dies aber noch erkennbar bleibt. Thematisch bringt Porte viele Gebäude, Landschaften und Straßenszenerien aus ihrer Heimat nach Schwabmünchen wie beispielsweise die Kathedrale St. Christoph in Belfort oder das Denkmal „der Löwe von Belfort“, der das Wahrzeichen der französischen Stadt ist.
Kritischer Blick auf die deutsch-französische Partnerschaft
Das Jubiläum war auch ein Grund, das übergeordnete politische Zeitgeschehen in Form einer Karikaturen-Ausstellung humorvoll zu betrachten. In über 60 Karikaturen werfen deutsche und französische Karikaturisten einen kritischen Blick auf die Partnerschaft, auf ihr eigenes Land und auf die jeweils andere Seite des Rheins. Entstanden ist eine komprimierte Zeitreise der deutsch-französischen Freundschaft.

Begonnen hat alles am 22. Januar 1963, als Konrad Adenauer und Charles de Gaulles den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, den sogenannten Elysée-Vertrag, unterzeichneten. Dieser befriedete die jahrhundertelange Erbfeindschaft zwischen beiden Ländern. Ein mutiger Schritt und bis heute – wie in jeder Beziehung – ist dies mit Arbeit verbunden, um das gegenseitige Vertrauen aufrechtzuerhalten und die Freundschaft zu pflegen. Heute feiern tausende Orte in Frankreich und Deutschland ihre Partnerschaften und es treffen sich tausende von jungen Menschen dank des deutsch-französischen Jugendwerks.
Humor ist ein Bestandteil von Freundschaft
Nun lebt die Karikatur davon, dass sie plakativ, manchmal auch bitterböse ist und den Finger oftmals in die Wunde legt. Und da fällt dem Karikaturisten meist schnell ein, welche Symbole für das eine oder andere Land stehen. Aber Humor ist für Freundschaften ein unverzichtbarer Bestandteil, noch dazu bei länderübergreifenden Freundschaften und Partnerschaften. Verbindendes, auch Trennendes, die Schwächen des jeweils anderen und Missverständnisse lösen sich bei der Betrachtung von Karikaturen durch ein Lachen über sich und andere und übereinander in Leichtigkeit auf, trotz der oft realistischen Beobachtungen. Bei Karikaturen gilt es aber mit Humor das Dargestellte auszuhalten und zu akzeptieren, mit einem Schmunzeln und mit etwas Distanz ohne beleidigt zu sein. Die Werke tragen übrigens zweisprachige Kurzinformationen.
Mit vertreten sind namhafte Zeichner wie Uli Stein, Wolfgang Hicks, Ernst Maria Lang, Paul Flora, Manfred Oesterle, Ironimus bzw. Gustav Peichl, Tim (Louis Mitelberg), Horst Haitzinger, Plantu (Jean Plantureux) und viele mehr. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten sind mittwochs von 14 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 17 Uhr und an Feiertagen von 14 bis 17 Uhr. (AZ)
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