Der Blick in den Sitzungssaal des Schwabmünchner Rathauses ist ein ungewöhnlicher gewesen: Dort sitzen normalerweise sehr viele Männer und eher wenige Frauen im Stadtrat. Am Sonntag waren allerdings fast nur Frauen anwesend, und davon ziemlich viele. Die sechs Stadträtinnen veranstalteten dort erstmals einen Empfang anlässlich des Weltfrauentags, kombiniert mit einer Ausstellung über Frauen namens „Rebellinnen“. Zu sehen waren die Lebensgeschichten unter anderem von Widerstandskämpferin Sophie Scholl, der Mutter der modernen Algebra Emmy Noether, Klimaaktivistin Luisa Neubauer, der ersten Nachrichtenfrau Wibke Bruhns, Sexshopgründerin Beate Uhse und viele mehr. Die Stadträtinnen stellten in einem Vortrag jeweils eine Rebellin vor. Zwischendurch gab es Musik von Liedschreiberin und Sängerin Tanja Kitzenberger. Das Konzept kam an.
Der nächste Ehrenbürger soll eine Frau sein
Dritte Bürgermeisterin Margit Stapf war begeistert von den zahlreichen Besucherinnen. Einigen von ihnen fiel allerdings ein sehr männliches Detail im Vorraum des Saals auf. An der linken Wand hingen die Porträts der Ehrenbürger der Stadt, allesamt männlich. Das ist wiederum dem Umstand geschuldet, dass es keine Ehrenbürgerinnen von Schwabmünchen gibt. Margit Stapf und ihre Stadtratskolleginnen hatten deshalb spontan eine Idee: Der nächste Ehrenbürger soll eine Frau sein. Die Arbeitsgruppe „Frauen im Stadtrat“ plant, einen entsprechenden Antrag im Gremium einzureichen. „Mir fällt da durchaus die ein oder andere Frau ein, die diese Auszeichung verdient hätte“, so Stapf.

Da der Empfang zum Weltfrauentag so großen Anklang fand, soll es auch künftig eine Wiederholung geben. Wie sich diese im kommenden Jahr gestaltet, ist noch unklar, denn 2026 fällt der Frauentag mit der Kommunalwahl zusammen.
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