
Die Horrorserie des TSV Schwabmünchen ist beendet


Nach 24 Pflichtspielen ohne Sieg gewinnt der TSV Schwabmünchen wieder. Warum die Freude eher verhalten ist.
Der Jubel war verhaltener, als vielleicht von manchem vermutet. Der TSV Schwabmünchen hat im sechsten Anlauf mit einem 2:1-Sieg gegen den Aufsteiger Erkheim die ersten Punkte in der Landesliga geholt. Lucas Kusterer gab zu, dass er wohl erst einmal darüber schlafen müsse. Ähnlich sahen es auch Tim Uhde und Thomas Rudolph. "Erst einmal sacken lassen", sagen beide.
Der Erfolg war wichtig, darf aber nicht über die Probleme der Schwabmünchner hinwegtäuschen. Nach nur sieben Minuten lag der TSV zurück, ein Treffer bei dem die Abwehr nicht gut aussah – und erst auf Intervention des Linienrichters gegeben wurde. Benedikt Hoppe hatte den Ball augenscheinlich von der Linie gekratzt; der Mann mit der Fahne hatte das Spielgerät schon im Tor gesehen.
Sturmlauf des TSV Schwabmünchen
Was folgte, war ein Schwabmünchner Sturmlauf. Die Hausherren zeigten viel Leidenschaft, hatten aber erst mit den alten Problemen und mit Pech zu tun. Oft kam der letzte Pass nicht an, und wenn, fehlte das Glück. Orkun Sarici versuchte es nach knapp einer Viertelstunde aus spitzem Winkel, doch statt eines Traumtores gab es nur einen Lattentreffer. Nur wenige Minute später setzte der heute vor allem in der ersten Hälfte starke Thomas Rudolph den Ball an den Innenpfosten. Schwabmünchen drückte Erkheim in die eigene Hälfte. In der 31. Minute schien dann der Knoten geplatzt. Erkheims Torhüter Markus Stetter konnten einen Freistoß von Thomas Rudolph nicht festhalten, und Maik Uhde war für den Abstauber zur Stelle und markierte den hoch- verdienten Ausgleich.
Nach dem Seitenwechsel zeigten sich die Gäste wieder besser sortiert und Schwabmünchen konnte nicht mehr so schalten und walten wie vor der Pause – auch weil immer mehr die Kräfte zu schwinden schienen. Trotzdem bleiben die Hausherren gefährlich. Für die Erlösung sorgte dann der zur Pause eingewechselte Dennis Lechner, der in der 78. Minute den Ball zum 2:1 in die Maschen wuchtete. Das letzte Mal, dass Schwabmünchen nach einem Rückstand noch gewinnen konnte, war im November 2019.
Samstag in Gersthofen
Trainer Esad Kahric war nach dem Spiel nicht unzufrieden. "Der Sieg war wichtig. Die Jungs haben viel Leidenschaft gezeigt", bilanzierte er nach dem Spiel. Mit Blick auf den Samstag um 14 Uhr in Gersthofen mahnt er jedoch: "Das wird eine ganz andere Partie, da müssen wir uns steigern." Das Team aus Gersthofen hat zuletzt mit 1:2 in Jetzendorf verloren und liegt mit vier Zählern nur einen Punkt vor Schwabmünchen.
Natürlich hofft der Trainer, dass nach dem lang ersehnten Erfolg ein Ruck durch die Mannschaft geht. So wie er auch auf Verstärkung hofft. Da ist auch Kapitän Tim Uhde gleicher Meinung. "Wir brauchen noch Verstärkung, noch mehr Qualität." Eine nachvollziehbare Forderung, vor allem nach den ungeplanten Abgängen in den vergangenen Tagen.
TSV Schwabmünchen: Orban, Uhde, Kusterer, Durasinovic, El Fayyad (46. Omerbegovic), Hoppe, Heckmeier, Uhde, Kücük (92. Berger), Rudolph, Sarici (46. Lechner)
TV Erkheim: Stetter, Neß, Sesay (83. Geiger), Oswald, Kurukan (83. Petrich), Honold (76. Jöchle), Holzapfel (60. Scheel), Oswald, Reichenberger, Krogler (72. Becker), Merk
Schiedsrichter: Steininger (Schwabing) - Zuschauer: 315
Tore: 0:1 Merk (7.), 1:1 Uhde (41.), 2:1 Lechner (78.)
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