
Jubel in der Nachspielzeit


Lange scheint die Schwabmünchner Landesligapartie klar. Doch die Schlussviertelstunde wird dramatisch.
Es muss nicht immer der Blick auf die Anzeigentafel sein, um herauszufinden, wie die Partie der Schwabmünchner Landesligafußballer läuft. Es genügt oft, auf die Tonlage von Abteilungsleiter Germar Thiele zu achten, der auch als Stadionsprecher agiert. Und fünf Minuten vor dem Ende der Partie gegen Jetzendorf verhieß diese nichts Gutes. Soeben waren die Gäste mit 2:1 in Führung gegangen – und Thieles Stimme sorgte beim Ansagen des Treffers nicht für Optimismus. Keine zehn Minuten später klang das anders. Da flogen fast die Boxen aus der Verankerung – denn Benedikt Berger hatte in der Nachspielzeit das 3:2 für Schwabmünchen erzielt. Dementsprechend euphorisch klang Thiele.
Doch von Beginn an. Schwabmünchen startete schwungvoll und setzte Jetzendorf gehörig unter Druck. Schon nach vier Minuten setzte Maik Uhde den Ball ans Torgebälk. Auch danach war Schwabmünchen am Drücker, musste aber früh auf Kapitän Tim Uhde verzichten, der verletzt ausscheiden musste. Doch in dieser Phase stellte sich vor allem ein Problem heraus: Der finale Pass war entweder zu schlampig, oder der Passgeber traf die falsche Entscheidung.
Das Blatt wendete sich zum ersten Mal nach der Trinkpause. Scheinbar hatten die Gäste da die richtige Mischung in den Flaschen. Jetzendorf kam besser ins Spiel, was sich aber offensiv noch nicht bemerkbar machte.
Nach der Pause waren die Schwabmünchner wieder am Drücker. Nach einer Stunde fiel endlich das 1:0 – unter Mithilfe der Gäste, die den Ball selbst ins Tor beförderten. Danach verpassten es die Gastgeber, die verdiente Führung auszubauen.
Erneut war es die Trinkpause, die die Gäste zurück ins Spiel brachte. Jetzendorf wurde stärker, während die Schwabmünchner Defensive ungewohnt wacklig auftrat. Der Ausgleich entstand nach einer Fehlerkette, die den Treffer fast schon zum Eigentor machte.
Fünf Minuten vor dem Ende schien die Partie endgültig zugunsten der Gäste gekippt. Mit einem Sonntagsschuss sorgte Jetzendorfs Frederic Rist für das 1:2.

Alles schien auf die erste Heimniederlage der Schwabmünchner hinauszulaufen. Doch die Hausherren steckten nicht auf und kämpften sich zurück in die Partie. Diese Moral wurde belohnt. Der eingewechselte Jonas Müller sorgte nach einer starken Flanke von Maik Uhde für den Ausgleich, und in der Nachspielzeit köpfte Benedikt Berger eine Uhde-Ecke in die Maschen – der Jubel kannte nun keine Grenzen mehr. Torschütze Berger verschwand unter einer Jubeltraube, selbst Torhüter Fabio Zeche setzte zum Sprint übers Spielfeld an, um den Torschützen zu feiern.
Trainer Esad Kahric lobte sein Team für die Moral, bemängelte aber auch das Defensivverhalten gerade bei den beiden Gegentreffern. „Wir haben in der ersten Hälfte gut gespielt, aber dann immer mehr Probleme bekommen“, so Kahric, der auch zugab, schon vor der Partie ein schlechtes Gefühl gehabt zu haben. Nach dem Spiel war dies wohl besser.
TSV Schwabmünchen Zeche, Kusterer, Berger, Uhde (12. Kusterer) (85. Kellner), Rudolph, Heckmeier, Köhler (85. Müller), Schneider (63. Aschner), Merane, Uhde, Willis (70. Cosar)
TSV Jetzendorf Manhard, Fassl, Els (81. Kothmair), Kirmair (70. Raabe), Rist, Nefzger, Beiz, Geuenich, Kreitmair, Reisner (88. Beiz), Stöckl
Tore 1:0 Geuenich (60. Eigentor), 1:1 Kreitmair (76.), 1:2 Rist (85.), 2:2 Müller (90.), 3:2 Berger (90.+4)
Schiedsrichter Hampel
Zuschauer 198
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