
Freud und Leid in Königsbrunn

Plus Während der FC Königsbrunn in der Kreisliga aufhorchen lässt, läuft es beim Nachbarn TSV alles andere als rund. Durchwegs zufrieden ist man dagegen bei den Top-Teams.
Gleich zwei Siege in Folge fuhr der TSV Schwabmünchen in der Landesliga ein, nachdem man zuvor in 24 Pflichtspielen ohne Erfolgserlebnis geblieben war. Nach dem 2:1 am Mittwoch gegen Erkheim hatte Abwehrspieler Lucas Kusterer noch gesagt, dass er erst mal eine Nacht darüber schlafen müsste. Das war nach dem deutlichen 3:0 gegen Gersthofen nicht mehr nötig. Schon von Weitem war erkennbar, dass er den zweiten Erfolg in Serie realisiert hatte.
Realisiert hat auch Trainer Esad Kahric die Wandlung der Mannschaft nach dem ersten Sieg. "Da war Selbstvertrauen drin", stellte er fest, betonte aber sofort, dass noch viel Arbeit anstehe. "Wir müssen fitter werden, und der Abschluss muss besser werden", steckte der erfahrene Trainer die nächsten Ziele ab. Im Hintergrund sind die Schwabmünchner Verantwortlichen weiter dabei, Verstärkungen für die Mannschaft zu suchen. Gegen Gersthofen saßen immerhin vier Mann auf der Bank, gegen Erkheim waren es nur drei. Die Forderung nach weiteren Spielern kommt nicht nur vom Trainer, auch Kapitän Tim Uhde stellte diese nach dem Spiel am Mittwoch.
Kader des TSV Schwabmünchen zu klein
Beide haben recht, denn derzeit ist der Kader zu klein, nachdem die Neuzugänge Sandro Brugger und Alexander Figler aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stehen. Schwabmünchens Abteilungsleiter Germar Thiele weiß um die Probleme, relativiert aber: "Es ist derzeit nicht leicht, an neue Kräfte zu kommen." Die könnten aber noch notwendiger werden, nachdem Dennis Lechner in Gersthofen angeschlagen vom Platz musste und später mit bandagierten Fuß über den Platz humpelte.
Auch für die anderen beiden Topteams aus dem südlichen Landkreis war es ein erfreulicher Spieltag. Beim Sieg des TSV Bobingen war es erneut Florian Gebert, der den entscheidenden Treffer markierte. Der Goalgetter traf mit einem Kunstschuss zum hochverdienten 1:0-Endstand. Diesmal spielte Gerbert von Anfang an, nachdem er in der Vorwoche noch als Joker gekommen war und beim Erfolg gegen Aufsteiger Dinkelscherben nur 30 Sekunden nach seiner Einwechslung den 3:2-Siegtreffer markiert hatte.
Auch beim SV Türkgücü Königsbrunn läuft es derzeit rund: Das 3:0 war der dritte Erfolg in Folge – und das, obwohl die Trainerfrage bei dem Bezirksligisten immer noch ungeklärt ist. Diesmal stand Emre Cevik an der Seitenlinie. Der 26-Jährige hatte sich einen Kreuzbandriss zugezogen und stand deshalb nicht als Spieler zur Verfügung. Weiterhin ist unklar, wie es nach dem Rücktritt von René Hauck und Erdinc Kaygisiz bei Türkgücü weitergeht. Eine Alternative ist, dass der Sportliche Leiter Mehmet Celik übergangsweise das Training und Coaching des Teams übernimmt, bis Burak Tok zurückkehrt, der das Team im vorletzten und dem Spiel davor gecoacht und sich danach in den Urlaub verabschiedet hatte.
FC Königsbrunn: Konkurrenz belebt das Geschäft
Freud und Leid herrscht in Königsbrunn bei den anderen beiden Teams in der Kreisliga. Während der FC Königsbrunn nach dem Sieg im Topspiel gegen Hiltenfingen zwischenzeitlich sogar die Tabellenspitze übernimmt, steht der Nachbar TSV Königsbrunn nach vier Spielen mit leeren Händen da. FC-Coach Christian Jaut sieht in der Breite des Kaders den Grund für den Höhenflug: "Mein Wunsch an den Verein war vor der Saison, dass wir neue Spieler holen. Die sechs Neuen haben den Konkurrenzkampf im Team angefacht, und das tut uns gut." Doch trotz des starken Starts bleibt der Trainer bescheiden: "Es wäre vermessen, jetzt davon zu reden, oben mitzuspielen, nachdem wir in der vergangenen Spielzeit lange gegen den Abstieg kämpfen mussten. Wir freuen uns, dass es gerade so gut läuft, und nehmen das gerne mit."
Beim Nachbarn TSV Königsbrunn herrscht dagegen Trübsal. Die jüngste Niederlage gegen den TSV Neusäß war bereits nach neun Minuten so gut wie besiegelt, als man 0:3 hinten lag. "Wie müssen berufs- und verletzungsbedingt derzeit auf zahlreiche Spieler verzichten. Zuletzt haben elf gefehlt, davon fünf bis sechs, die für die Startelf vorgesehen waren", sagt Trainer Patrick Thurm. Nach einer guten Vorbereitung und dem ordentlichen Auftritt bei der 4:6-Derbyniederlage im Auftaktspiel gegen den FC Königsbrunn ging die Kurve nach unten. "Die Personalprobleme werden sich wohl erst im September entschärfen", so Thurm.
Tops & Flops
Mit dem Falschen angelegt hat sich die SpVgg Lagerlechfeld beim Heimspiel gegen Stätzling II. Nach einem Eigentor der Gäste in der 83. Minute wähnte man sich schon auf der Siegerstraße. Doch einer hatte was dagegen – Stätzlings Torwart Fabian Rosner: Erst hielt er einen Elfmeter der Lechfelder, dann erzielte er selbst noch in der Nachspielzeit den Ausgleich.
Die meisten Zuschauer: Jeweils rund 150 Besucher wollten das Landesligaspiel Gersthofen – Schwabmünchen, die Bezirksligapartie Bobingen – Kissing und in der Kreisklasse das Spiel zwischen Hurlach und Fischach sehen. Urlaubszeit und Hitze ließen den Zuschauerschnitt an diesem Wochenende deutlich nach unten gehen.
Die torreichsten Spiele: Mit sechs Toren Unterschied zu verlieren ist bitter. Passiert das aber in einem Stadtderby, ist das besonders bitter. So erging es dem SSV Bobingen. Im Derby gegen den TSV Bobingen, dem ersten nach dem Wiederaufstieg der Siedler in die A-Klasse, setzte es eine bittere 1:7-Klatsche. In der Kreisliga kam die U23 von Schwabmünchen mit 0:6 in Zusmarshausen unter die Räder.
Top des Tages: Die SpVgg Lagerlechfeld. Es läuft gerade bei den Lechfeldhasen. Die dritte Mannschaft hat sich nach zwei Spielzeiten aus dem Schatten der Reserverunden getraut und ist in der B-Klasse vorne mit dabei. Die Zweite schwimmt ebenfalls oben mit und führt die A-Klasse an. Zu guter Letzt das Kreisliga-Team, derzeit ebenfalls Tabellenführer. Die Lagerlechfelder Teams haben acht Spiele bestritten und konnten noch nicht bezwungen werden. Dabei haben die Schwarz-Gelben erst drei Gegentore kassiert. Gut gehoppelt, Lechfeldhase!
Flop des Tages: Schwabmünchens U23. Klatschen statt Neustart. Drei Spiele, keine Punkte und 2:14 Tore. Die U23 des TSV macht mehr oder weniger da weiter, wo sie vergangene Saison aufgehört hat. Ohne Hilfe der Dritten und der A-Junioren kann kein Spiel stattfinden. Beim 0:6 in Zusmarshausen stand ein "letztes Aufgebot", eine Mischung aus Jugendspielern und "Oldies" auf dem Platz. Erfolgreiche Nachwuchsarbeit wäre aber im Hinblick auf die dünne Personaldecke der ersten Mannschaft mehr als wichtig.
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