
Das Großaitinger Rathaus nutzt künftig auch das Nachbargebäude

Plus Die ehemalige Raiffeisenbank bietet Platz für die expandierende Verwaltung. Welche Themen die Großaitinger auf der Bürgerversammlung noch beschäftigen.
Die Bürgerversammlung konnte wieder zur gewohnten Zeit und am gewohnten Ort im Pfarrsaal durchgeführt werden, und der war nahezu voll besetzt. Bürgermeister Erwin Goßner sprach aber davon, dass auch nach Corona immer noch keine Normalität eingekehrt ist, denn die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine treffen auch die Gemeinde und alle ihrer Bürger. Die Unterbringung von Flüchtlingen ist wieder aktuell, und die Energiekrise zwinge zu Sparkonzepten und Vorsorge vor einem möglichen Blackout der Strom- und Gasversorgung.
Die Gemeinde habe im vergangenen Jahr erheblich Energie eingespart. Nach der neuesten Heizkostenabrechnung sei der Gasverbrauch um etwa 16 Prozent zurückgegangen. Auch bei der Straßenbeleuchtung werde durch die Nachtabsenkung ab 22 und 24 Uhr Strom eingespart. Eine weitere Absenkung sei aber aus Sicherheitsgründen nicht zu verantworten.
Aber auch der Klimawandel hinterließ in Großaitingen erste Spuren im vergangenen Jahr. Bei einem Gewittersturm im Juni wurden Bäume entwurzelt oder geknickt und Dächer abgedeckt. Einige dieser Bäume wurden mithilfe des Landschaftspflegeverbandes an gleicher Stelle wieder ersetzt. Die Verwaltungsgemeinschaft erstellt ein Baumkataster für die drei Mitgliedsgemeinden. Wegen der Tallage Großaitingens zwischen dem Hochfeld und der Wertachleite bestehen eine erhöhte Gefahr vor Sturzfluten bei Starkregen sowie Hochwasser an der Wertach und Singold. Die Gemeinde hat deshalb das Ingenieurbüro Dr. Blasy – Dr. Øverland mit einer Studie über das Sturzflut-Risikomanagement in Auftrag gegeben, welche Herr Heckel bei der Versammlung vorstellte. Aus den Computeranimationen im 2-D-Modell sind Gefahrenschwerpunkte bei Starkregen und die Aufnahmekapazität der Kanalisation ersichtlich. Die Bürger können diese Gefahren- und Risikosimulationen über die Homepage der Gemeinde einsehen.
Ein Rathaus-Neubau für Großaitingen wäre zu teuer gewesen
Den Bürgern und vor allem den Angestellten und Beamten der Gemeinde und der Verwaltungsgemeinschaft steht eine große Veränderung bevor. Aufgrund akuten Platzmangels im Rathaus hat die Gemeinde zusammen mit der Verwaltung und den Mitgliedsgemeinden Kleinaitingen und Oberottmarshausen eine Projektgruppe gebildet. Nachdem für einen Verwaltungsneubau ein zweistelliger Millionenbetrag prognostiziert wurde, haben die Gremien beschlossen, das Angebot der Raiffeisenbank Bobingen anzunehmen und das benachbarte Gebäude mindestens zehn Jahre mit einer Option auf Verlängerung zu mieten. "Persönlich betrachte ich diese Entscheidung aus vielerlei Gesichtspunkten als die Beste. Es werden enorme Baukosten vermieden und Flächen nicht weiter verbaut, das Bestandsgebäude erhält eine wertvolle Nutzung, und die Nachhaltigkeit ist gewährleistet. Aus diesem Projekt gehen letztendlich nur Gewinner hervor. Ein Umzug der Raiffeisenbank und der Sparkassenautomaten wird, soweit ich weiß, zeitnah erfolgen. Danach werden die Räume für die Verwaltung bedarfsgerecht gestaltet, sodass im besten Fall ein Umzug im Herbst dieses Jahres stattfinden soll", sagte Bürgermeister Erwin Goßner. Etwa die Hälfte der Bediensteten zieht dann aus Platzgründen vom Rathaus ins bisherige Raiffeisenbankgebäude um. Das Rathaus wird weiterhin genutzt.
Großaitinger Bürgermeister ehrt treue Feuerwehrmitglieder
Ein rundum erfreulicher Punkt der Bürgerversammlung war die Ehrung von vier verdienten Feuerwehrmännern. Manfred Reißer, Günter Gebhard und Günter Siegel von der Reinhartshofer Feuerwehr sowie Peter Hutter von der Freiwilligen Feuerwehr Großaitingen sind nach Erreichen des 65. Lebensjahrs aus dem aktiven Einsatzbereich ausgeschieden. Alle vier bleiben aber ihren Feuerwehrvereinen als passive Mitglieder verbunden.

"Manchmal tut es schon weh, wenn ich das einsatzbereite Löschfahrzeug sehe, aber es gibt auch im Hintergrund immer etwas zu tun", sagte Manfred Reißer. Bürgermeister Erwin Goßner bedankte sich bei den vier Feuerwehrmännern mit einer Sondermünze Feuerwehr, die im Mai herausgegeben und ihnen dann ausgehändigt wird.
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