Genau am Gründungstag feierte der Fußball-Sportverein (FSV) Großaitingen seinen 100. Geburtstag im Kreise derer, die den Verein seit Jahrzehnten mit Leben erfüllen und im Ehrenamt tragen oder viele Jahre getragen haben. Der Vorsitzende Manfred Kaiser stellte bei der Begrüßung fest, dass aktuell 32 Personen in Vorstandsfunktionen und 48 Trainer und Übungsleiter in allen Abteilungen tätig sind.
Mit den Worten „100 Jahre sind eine stolze Zahl, die Anfänge unseres Vereins liegen in der Zeit der Weimarer RepubIik, also in einer schwierigen Zeit“, begann er einen kurzen Rückblick in die Gründerzeit. Die Moderation des Festabends übernahm Hubert Berger, der selbst in 36 Jahren als Fußballspieler und sechs Jahren als Trainer zu einer Vereinslegende geworden ist. Er griff die Gründungserinnerungen mit der Bemerkung auf, dass 1925 der 1. FC Nürnberg Deutscher Meister und Paul von Hindenburg Reichskanzler wurde und verlas einige Anekdoten aus der Vereinschronik.

Bürgermeister Erwin Goßner brachte ganz persönliche Erinnerungen ins Spiel: „Mein Großvater Josef Knoller und Martin Geißelmaier, der Bruder meiner Großmutter, waren Gründungsmitglieder und Fußballer in den ersten Jahren.“ Als Zeichen der
Verbundenheit der Gemeinde mit dem Verein überreichte er Manfred Kaiser einen symbolischen Scheck über die Zuwendung von 1000 Euro. Die Ehrung des Vereins durch den Deutschen Fußballbund (DFB) und den Bayerischen Fußballverband (BFV) nahm Thomas Künzel vom Bezirksverband Schwaben vor. Er überreichte Manfred Kaiser eine Ehrentafel des DFB aus grünem Glas und eine Ehrenurkunde des BFV zusammen mit einem Fußball und einem Gutschein zum Kauf von Sportgeräten im Wert von 500
Euro. Auch der Großaitinger Pfarrer Hubert Ratzinger und Hubert Kraus als Stellvertreter des Landrats drückten in ihren Grußworten die Bedeutung des Ehrenamts für die Gesellschaft aus. „Beim Sport kommt der Mensch zu sich selbst, zur Natur und kann dabei letztlich auch Gott finden“, stellte Pfarrer Ratzinger, der früher selbst Geräteturner war, den Bezug zum Glauben her. In Anspielung
auf den Zeitungstitel „Fußball in Halbschuhen“ erinnerte sich Hubert Kraus daran, dass in seiner Jugendzeit noch mit Maurerschuhen mit Stahlkappen Fußball gespielt wurde.
Großes Ziel: Niemals gegen Wehringen verlieren
Vom Patenverein FSV Wehringen überreichte die Ehrenvorsitzende Anni Vonay ein Fahnenband für die beim Festakt ausgestellte Vereinsfahne zum Jubiläum. „Als unser Verein 1947 gegründet wurde, lag es nahe, den älteren Nachbarverein um die Patenschaft zu bitten“, sagte Anni Vonay. Trotzdem gab es fußballerisch immer eine starke Rivalität mit hitzigen Derbys und vielen Zuschauern. Hubert Berger erinnerte sich: „Als ich 1985 als Spielertrainer nach Großaitingen kam, nannte mir der Vorstand als wichtigstes Ziel, gegen Wehringen nicht zu verlieren.“


Nach dem gemeinsamen Essen gab es die Ehrungen verdienter Mitglieder der Fußballabteilung durch den Bayerischen Fußballverband und anschließend nahm Norbert Graßmeier als stellvertretender Kreisvorsitzender weitere 20 Ehrungen des Bayerischen Landessportverbandes für ehrenamtliche Vorstandsmitglieder, Abteilungs- und Übungsleiter aus allen Vereinsabteilungen vor. Mit Bilderpräsentationen der Abteilungen Fußball, Tischtennis, Gymnastik und Kampfsport fand der Festabend, bei dem auch die Tischtennisabteilung ihr 50-jähriges Jubiläum feierte, einen runden Ausklang.
Wie wird das 100-jährige Jubiläum weiter gefeiert?
Das Festwochenende beginnt am Donnerstag, 29. Mai, um 9.30 Uhr mit einem Weißwurstessen und dem Vatertags-Jugendturnier bis gegen 19 Uhr. Am Freitag, 30. Mai, ist um 19 Uhr der Bieranstich zum Tag der Betriebe und Vereine im Festzelt mit der Musikkapelle „Wertachtaler“. Am Samstag gibt es von 10 bis 16.30 Uhr beim Familientag Aktionen der Abteilungen für Jung und Alt mit Torwand- und Elfmeterschießen, Tombola, Tischtennisroboter und Hüpfburg. Ab 17 Uhr findet ein AH-Turnier statt und ab 19 Uhr geht es zum Partyabend mit der Band „Die Lumpenbacher“ ins Festzelt. Von dort startet am Sonntag, 1. Juni, um 9.30 Uhr der Fahnenzug der Vereine vom Festplatz zum Sportplatz, wo um 10 Uhr der Gottesdienst gefeiert wird. Nach dem Frühschoppen wird von 11 bis 14 Uhr der Mittagstisch mit musikalischer Umrahmung des Großaitinger Musikvereins gedeckt.
Ausgezeichnete Mitglieder beim FSV
Ehrungen des BFV für Funktionärstätigkeit:
30 Jahre Anton Rzehak, 20 Jahre Michael Leppert und Manfred Kaiser, zehn Jahre Walter Jehle, Hans Lang, Helmut Lang, Thomas Lang, Stefan Leitmeir, Reinhard Vogt und Markus Vogt.
Ehrungen des BLSV:
Für 40 Jahre Ursula Reiser (Gymnastik), Richard Schluifelder (Tischtennis). Für 35 Jahre Kurt Arnold, Isidor Hochstatter (beide Tischtennis, Anton Rzehak (Fußball). Für 30 Jahre Doris Dunstheimer (Gymnastik). Für 25 Jahre Franz Fischer (Tischtennis), Manfred Kaiser und Johann Lang (Fußball). Für 20 Jahre Karl Donderer (Tischtennis), Matthias Egger, Stefan Leitmeir, Michael Leppert (alle Fußball). Für 15 Jahre Inge Gallheber (Gymnastik), Walter Jehle (Fußball), Sonja Kienle (Kampfsport), Ulrike Renner, Manfred Steidle, Paul Steidle (alle Tischtennis), Reinhard Vogt (Fußball).

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