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Historisches Gewehr aus 1850 kehrt zurück nach Schwabmünchen – Entdeckung und Geschichte

Schwabmünchen

Fundstück: Ein historisches Gewehr kehrt zurück

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    Stolz zeigt Josef Wegscheider das von ihm ersteigerte Gewehr.
    Stolz zeigt Josef Wegscheider das von ihm ersteigerte Gewehr. Foto: Hieronymus Schneider

    Es war ein reiner Zufall, dass der Schwabmünchner Sportschütze Josef Wegscheider auf der Internetplattform eines großen Münchner Auktionshauses, bei der Waffen und Militaria aus mehr als fünf Jahrhunderten versteigert wurden, eine Entdeckung machte. Eine um das Jahr 1850 gebaute Vorderlader-Scheibenbüchse mit einer besonderen Signatur weckte sein Interesse und er beschloss, dieses Gewehr bei der Auktion zu ersteigern.

    Auf der Laufoberseite ist die Signatur „Köbler in Schwabmünchen“ in Silber eingelegt und am Laufansatz befindet sich das deutsche Reichsbeschusszeichen mit Krone. Bei dem Gewehr handelt es sich um eine Perkussionsscheibenbüchsemit einem brünierten achtkantigen Lauf mit eingetiefter Mündung, im Kaliber 10 Millimeter gezogen. Das Gewehr ist vollgeschäftet aus Nussbaumholz, hat einen Stecherabzug und Dioptervisierung und ist in gutem Gesamtzustand.

    So kam das Gewehr nach 170 Jahren zurück nach Schwabmünchen

    Josef Wegscheider erhielt bei der Präsenzauktion in München den Zuschlag und brachte das Gewehr nach über 170 Jahren wieder nach Schwabmünchen zurück. Den Preis verrät er nicht. Daheim zerlegte es der Sportschütze, reinigte alle Teile und ermittelte den genauen Geschossdiameter durch Vermessen des Laufs. Er kam zu dem Schluss, dass der sehr gute Laufzustand mit der Dioptervisierung und dem Stecherabzug zusammen mit der richtigen Pulverladung eine sehr gute Schussleistung erwarten lässt.

    Wegscheider wollte auch wissen, wer dieser Köbler war, der das Gewehr um 1850 gebaut hatte. Er erkundigte sich im Schwabmünchner Stadtarchiv und erfuhr, dass ein gewisser Johann Köbler als Büchsenmachergeselle von Buchloe nach Schwabmünchen kam und am 4. Mai 1844 die Konzession als Büchsenmacher erhielt. Ob dieses Gewehr eventuell sein Meisterstück war oder für wen und welchen Zweck er es gebaut hat, wird wohl nicht mehr in Erfahrung gebracht werden können. „Dank des sehr guten Zustandes wird die Büchse auf dem Schießstand viel Freude bereiten“, sagt der bei den Großaitinger Singoldschützen aktive Pistolenschütze Wegscheider. Das Gewehr wird bei ihm einen Ehrenplatz erhalten.

    Die Signatur „Köbler in Schwabmünchen“ weckte Wegscheiders Interesse.
    Die Signatur „Köbler in Schwabmünchen“ weckte Wegscheiders Interesse. Foto: Schneider
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