Der Andrang auf dem Grundstück an der Kreuzung der Elias-Holl- und Otto-Wanner-Straße in Klosterlechfeld war groß und der Anlass bedeutend. Auf dem noch frisch planierten Areal wird bald die erste Wohnanlage mit betreutem Wohnen Klosterlechfelds in die Höhe wachsen. Bis Ende 2026 sollen die 28 Wohneinheiten, bestehend aus Ein-, Zwei- und Dreizimmer-Wohnungen bezugsfertig sein.
Doch bevor die Handwerker anrücken, wurde die Grundsteinlegung gefeiert und dabei auch eine „Zeitkapsel“ eingegraben. Darin steckten verschiedene Unterlagen zum Bau, Bilder und auch eine aktuelle Ausgabe der Schwabmünchner Allgemeinen.

Betreutes Wohnen: Es ist das erste Projekt dieser Art in Klosterlechfeld
Für Klosterlechfelds Bürgermeister Rudolf Schneider ist der Begriff des „altersgerechten Wohnen“ dauerhaft präsent, denn gut ein Viertel der Klosterlechfelder zählen ihm zufolge zur Generation „Ü60“. „Aus vielen Gesprächen mit den Bürgern weiß ich, dass das auch in vielen Familien diskutiert wird“, erklärt er und zeigte sich „froh, dass nun eine erste solche Wohnanlage in Klosterlechfeld errichtet wird.“ Dem stimmte auch die Landtagsabgeordnete Carolina Trautner zu: „Das ist ein wegweisendes Projekt. Die Pflege zu Hause wird in Zukunft zurückgehen. Da sind solche Wohnformen wichtig, denn die Menschen wollen nicht wegziehen.“
Betreut wird der „Holl-Garten“ – so heißt die Anlage – von der Sozialstation Schwabmünchen. „Die ist seit vielen Jahren ein wichtiger Partner“, wie Bauherrin Marie Layer erklärt. Ihr Bruder Max ergänzt: „Wir bauen nicht einfach ein Haus aus Stein und Beton, wir bauen hier Heimat.“ Michael Wirnshofer von der Sozialstation erläutert die Arbeit vor Ort: „Unser Ziel ist es, den Bewohnern soviel Selbstständigkeit wie möglich und soviel Hilfe wie nötig zu geben.“
Ein großer Teil der Bewohner kommt aus Klosterlechfeld
Dies war auch einer der Beweggründe für das Ehepaar Stegmann, sich eine Wohnung im „Holl-Garten“ zu kaufen. Die „Mitte 60er“ sind noch fit. „Aber das kann sich irgendwann ändern“, erklären sie. Sie haben ein Haus mit kleinem Garten, „da wird es ab und zu schon mühsam“, wie sie zugeben. Das Ehepaar lebt schon seit gut 30 Jahren in Klosterlechfeld, daher passte die Wohnanlage in die Zukunftspläne. „Wir wollen im Ort bleiben. Von hier aus ist alles nah, die Lage ist optimal“, erklären sie. Diesen Gedanken trugen offensichtlich viele der künftigen Bewohner, denn nach Angaben der Firma Layer ist ein großer Teil davon aus Klosterlechfeld und Umgebung.
Die 28 Wohnungen entstehen barrierefrei auf drei Etagen in einem Komplex aus zwei Baukörpern. Sie verfügen über Terrassen oder eine Loggia, Fußbodenheizung und elektrische Rollläden. Auf dem knapp 2400 Quadratmeter großem Grundstück finden auch 19 PKW-Stellplätze und zum Teil überdachte Fahrradstellplätze Platz. Neben den Wohnungen gibt es ein Büro der Sozialstation Schwabmünchen und einen Gemeinschaftsraum samt eigener Küche. Dessen Terrasse verfügt über ein großes Bodenschachbrett. Beheizt wird das Haus mit einer Wärmepumpe, die von einer rund 130 Quadratmeter großen PV-Anlage versorgt wird, die zudem auch Energie für den Allgemeinstrom liefert. Die Kosten für das Projekt werden auf zehn Millionen Euro geschätzt.
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