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Königsbrunn: Begeisterungsstürme beim Königsbrunner Dreikönigskonzert

Königsbrunn

Begeisterungsstürme beim Königsbrunner Dreikönigskonzert

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    Ein Menuett in der prachtvollen Kleidung barocker Fürstenhöfe.
    Ein Menuett in der prachtvollen Kleidung barocker Fürstenhöfe. Foto: Ute Blauert

    Nach einem Auftritt von Sternsingern begrüßte Bürgermeister Franz Feigl das Publikum, darunter eine Vertreterin des indischen Konsulats in München und einige Mitglieder des Stadtrats, wie Kulturreferentin Marion Kehlenbach. Sie freute sich, dass die Veranstaltung in der Willi-Oppenländer-Halle lokale Gruppen ins Scheinwerferlicht rückte: „Wir haben so tolle Künstlerinnen und Künstler am Ort und die rund tausend Zuschauerinnen und Zuschauer im Saal zeigen, dass sie auch vom Publikum wertgeschätzt werden.“

    Kess und schnell: der Charleston.
    Kess und schnell: der Charleston. Foto: Ute Blauert

    Der Abend begann leise. Zu zarten barocken Klängen betraten fast vierzig Musikerinnen und Musiker sowie zehn Tänzerinnen und Tänzer nach und nach die Bühne. Nach einer Einführung in das Programm durch Rebecca Ribarek, der Leiterin des Kulturbüros, trat die Tanzgruppe zu Musik von Henry Purcell aus dem 17. Jahrhundert auf, gekleidet in kostbare barocke Gewänder, Damen und Herren in Seide, Rüschen, Perlen und Stickereien. Zu der festlichen Musik mit den für die Zeit typischen hellen Trompetenfanfaren wurde so getanzt, wie es schwere Kleidung, drückende Schuhe und komplizierte Hochsteckperücken zuließen: schreiten, drehen und verneigen.

    In Königsbrunn gab es Hebefiguren aus vergangenen Jahrhunderten

    Zu Ausschnitten aus Willibald Glucks Oper „Orpheus und Eurydike“ aus dem 18. Jahrhundert zeigte die Tanzgruppe ein Ballett mit tanzenden Furien und einem Liebespaar, das sich fand und wieder verlor. Das 19. Jahrhundert brachte den Wiener Walzer. Ein Walzer von Joseph Gungl wurde von den Tanzpaaren modern interpretiert mit einigen Hebefiguren, die im Publikum erste Bravorufe auslösten.

    Ein schwungvoller Wiener Walzer wurde in Königsbrunn aufs Parkett, oder die Bühne, gelegt.
    Ein schwungvoller Wiener Walzer wurde in Königsbrunn aufs Parkett, oder die Bühne, gelegt. Foto: Ute Blauert

    Moderiert wurde der Abend von Christoph Teichner, dem Leiter des Königsbrunner Kammerorchesters, mit vielen Anekdoten aus der Musikgeschichte. Etwa der, wie Joseph Gungl bei einer Konzertreise seines Walzerorchesters durch die USA seine Musiker an den Goldrausch verlor, sodass die Tournee nicht beendet werden konnte. Im Königsbrunner Kammerorchester spielen versierte Amateure zusammen mit einigen Berufsmusikern auf hohem Niveau. Die Tänzerinnen und Tänzer des Abends gehören zum Turnier- und Showtanzensemble der Tanzgalerie Kuschill. Deren Inhaberin, Tanja Kuschill, zeichnete verantwortlich für die Choreographie und tanzte auch selbst. Wie die Mitglieder der Gruppe berichteten, hatten sie in den Wochen vor ihrem Auftritt Ferien und Urlaub dazu genutzt, täglich sechs Stunden zu trainieren. Das Ergebnis: ein professioneller Auftritt.

    Für viele ist das Konzert in Königsbrunn ein beliebter Pflichttermin

    Einen tiefgreifenden Wandel erfuhren Musik, Tanz und Mode zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Damen trugen kurze Haare und Kleider und man tanzte Charleston. Mit halsbrecherisch schnellen Tanzschritten und akrobatischen Einlagen riss die Tanzgruppe das Publikum zu fast ohrenbetäubender Begeisterung hin. Ein Potpourri aus der Zeit der ersten Tonfilme enthielt viele wohlbekannte Evergreens wie „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ oder „Ein Freund, ein guter Freund“. Getanzt wurden Langsamer Walzer oder Tango mit ausdrucksstarken szenischen Darstellungen. Der Abend endete mit der Hymne aller Musikbegeisterten, „Music was my first love“ von John Miles. Dazu ließ die Tanzgruppe beim Rock ’n’ Roll noch einmal Funken sprühen. Es folgten nicht enden wollende stehende Ovationen.

    Zuschauerin Helga Becherer aus Königsbrunn sprach wohl für viele: „Ich komme jedes Jahr zum Dreikönigskonzert und es war immer schön. Aber die Tanzvorführungen haben noch einmal eine Steigerung gebracht, sie waren das Tüpfelchen auf dem i. Chapeau für Königsbrunn, das so etwas auf die Beine gestellt hat!“

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