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Königsbrunn, Bobingen: Zwei Turmfalkenküken in Königsbrunn von Baukran gerettet

Königsbrunn, Bobingen

Zwei Turmfalkenküken in Königsbrunn von Baukran gerettet

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    Diese beiden Turmfalken wurden in Königsbrunn gerettet.
    Diese beiden Turmfalken wurden in Königsbrunn gerettet. Foto: Elmar Knöchel

    Ein hoher Standort mit viel Überblick, Ruhe und einem hinreichenden Schutz vor Katzen, Füchsen und sonstigen Fressfeinden: Immer wieder suchen sich Vögel Baukräne für ihren Brutplatz aus. So war es auch in der Königsbrunner Föllstraße. Doch das hatte niemand auf dem Plan, als der Kran wieder abgebaut werden sollte. Zwei rund drei Wochen alte Turmfalken saßen in einem Nest in schwindelerregender Höhe.

    Rupert Reichinger päppelt die kleinen Turmfalken derzeit auf.
    Rupert Reichinger päppelt die kleinen Turmfalken derzeit auf. Foto: Elmar Knöchel

    Normalerweise bauen Turmfalken keine Nester, sondern nisten in Mauernischen und Erkern. Vogelexperte Rupert Reichinger, der die beiden jungen Raubvögel aufgenommen hat, geht davon aus, dass es eigentlich ein Nest von Krähen war, das die Falkeneltern übernommen und für den eigenen Nachwuchs genutzt haben. Als Bauarbeiter das Nest bemerkten, verständigten sie die Polizei in Bobingen. Nach Rücksprache mit dem Jagdpächter sei man dann übereingekommen, die Vögel nach Bobingen zu Rupert Reichinger zu bringen, sagte der stellvertretende Polizeichef Tobias Kellermann.

    Immer wieder hat er gefiederte Gäste

    Reichinger kümmert sich regelmäßig um verletzte oder verwaiste Vögel. Im vergangenen Jahr hatte er viele Logiergäste, die beim großen Hagelunwetter verletzt worden waren. Jetzt kümmert er sich um die beiden Falkenküken. „Die sind sehr agil und gesund. Sie werden durchkommen“, sagt Reichinger. Das zeigt sich dann auch. Zunächst sitzen die beiden Küken noch etwas verängstigt und eng aneinander geschmiegt in ihrem Nest und beäugen die Umgebung kritisch. Doch sobald sich Rupert Reichinger mit einer Pinzette und Futter nähert, wachen die beiden auf. Sie fangen wild an zu piepsen und strecken ihre Hälse der Pinzette entgegen. „Sie nehmen das Futter gut an“, sagt Reichinger und freut sich. Gefüttert werden Geflügelteile, die Reichinger kostenlos von einem Bobinger Geflügelzüchter bekommt.

    Schon vielen Vögeln das Leben gerettet

    Rund fünf bis sechs Wochen werden die beiden Turmfalken wohl bei ihm bleiben, so Reichinger. Danach seien sie alt genug, um ausgewildert zu werden und sich alleine durchzuschlagen. Dazu ist nicht viel nötig, so Reichinger. Sobald die Greifvögel fliegen gelernt hätten, würden sie eines Tages einfach davonflattern. Das habe er mittlerweile schon viele Male erlebt. Manchmal blieben sie noch einige Zeit in der Nähe, bis sie sich dann endgültig ein eigenes Revier suchen würden. Auf diese Weise hat Rupert Reichinger schon vielen Vögeln das Leben gerettet. Darunter Raben, ein Uhu, viele Singvögel und Schwalben. Neben den beiden Turmfalken betreut er zurzeit einen Mauersegler, für den er eigenhändig Fliegen fängt, sowie einen Milan.

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