Schach ist nicht nur nach dem Jeans-Eklat von Magnus Carlsen bei der Rapidschach-WM in New York in aller Munde, sondern erlebt auch in Deutschland dank intensiver Kinder- und Jugendarbeit eine Renaissance. Es interessieren sich wieder viele Menschen für den Sport. Schach ist hoch komplex, birgt hunderte von Muster und Strategien die Konzentration, Entscheidungsfähigkeit, Ausdauer und Kampfgeist fördern.
Der Schachclub Königsbrunn startete im Jugendzentrum Matrix die achte Auflage des Königsbrunner Rapid-Turniers mit 101 Teilnehmern, welches das erste von vier Turnieren aus der schwäbischen Rapid-Serie für Kinder und Jugendliche ist. Diverse Teilnehmerausfälle sowie technische Probleme brachten die routinierten Akteure im Hintergrund mächtig ins Schwitzen und verzögerte den Turnierbeginn. Mit einem leicht gestrafften Zeitplan sowie individuellen Rundenstarts rückte man Runde für Runde dem geplanten Zeitrahmen wieder näher. Der entspannten Stimmung tat das keinen Abbruch. Die Turnierleitung lag in Händen des mittelschwäbischen Spielleiters Florian Süß und für die Organisation war der örtliche Schachclub mit seinem Jugendleiter Marvin Mohm verantwortlich. Sieben ausgebildete Schiedsrichter hatten ein wachsames Auge auf alle Partien und sorgten für regelkonformes Spielen und Verhalten.
Immer mehr Mädchen nehmen an Turnier teil
Die Mädchen und Buben zwischen sechs und 17 Jahren traten in fünf Altersklassen beim königlichen Spiel gegeneinander an. Gespielt wurde über sieben Runden im Schweitzer System mit 15 Minuten Bedenkzeit pro Spieler pro Partie. Parallel wurden auch die Mittelschwäbischen Jugend-Schnellschach-Meister ausgespielt, jedoch mit der U16 als zusätzliche sechste Wertungsklasse.
Auf 56 Spielbrettern wurden die ersten Bauern gezogen. Die anfängliche Nervosität, gerade bei den Jüngsten, war schnell verflogen und Turnierstille sowie volle Konzentration machte sich im Saal breit. Mit jeder Menge Strategie und Taktik stellten die Schachspieler aus 22 Vereinen sowie einigen Vereinslosen ihr Können mit unendlich vielen Möglichkeiten der 16 Figuren unter Beweis. Nach 343 Schachpartien und gut sechs Stunden Konzentration aber auch jeder Menge Spaß rund um Dame und König standen die Platzierungen der jungen Denkakrobaten fest.
In der Altersklasse U8 räumte Theodor Nuber vom SC Dillingen den Siegerpokal ab und glänzte mit 7 von 7 zu erreichenden Punkten. In der Altersklasse U10 setzte sich in einem Feld von 22 Teilnehmern Yining Liu vom SC Dillingen mit 6,5 Punkten durch. Den Titel in der U12 – hier maßen sich 29 Teilnehmer – ging mit 6,5 erreichten Punkten an Junchi Li vom SF Augsburg. Von 19 Teilnehmern in der U14 wurde Christian Gunchev vom SC Sonthofen mit 6 Punkten als Sieger gekürt. Tobias Schöll vom SC Kempten 1878 konnte sich bei 17 Teilnehmern ohne Punktverlust die Trophäe als Erstplatzierter in der U18 mit nach Hause nehmen.
Sieben Pokale gehen nach Königsbrunn
Im Vergleich zum vergangenen Turnier war die dünn besetzte U18 auffallend. Auch mehr Vereinslose beteiligten sich am Turnier. In der U10 ist mit einem Drittel weiblicher Spielerinnen die steigende Mädchenquote erkennbar.
Jugendtrainer Marvin Mohm vom SK Königsbrunn war begeistert über die Ergebnisse seiner Schützlinge, denn von 18 zu erspielenden Mittelschwäbischen Pokalen konnte sich der Königsbrunner Schachnachwuchs großartige neun Pokale erspielen. Besonders bemerkenswert war dabei der Dreifachsieg in der U8 sowie der Doppelsieg in der U12.
Die Sieger in den Altersklassen
Erster Platz der Mittelschwäbischen Schnellschachmeister:
U8: Moritz Becker, SK Königsbrunn
U10: Jan Jenewein, SC Türkheim / Bad Wörishofen
U12: Luca Bibileishvili, SK Königsbrunn
U14: Ostap Dunets, SK Königsbrunn
U16: Niko Laos Genovezos, SC Schwabmünchen
U18: Manuel Mayer, TSV Landsberg 1882
Erster Platz der schwäbischen Rapid-Serie:
U8: Theodor Nuber, SC Dillingen
U10: Yining Liu, SC Dillingen
U12: Junchi Li, SF Augsburg
U14: Christian Gunchev, SC Sonthofen
U18: Tobias Schöll, SC Kempten 1878
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