
Löcher kann man auch ohne Nähmaschine flicken

Expertin Inge Habel hat eine klare Meinung, was Löcher in Jeans, Pullis und Co. angeht. Für ihre Tipps braucht es nicht einmal eine Nähmaschine.
Wer kennt das nicht: Einmal kurz irgendwo hängen geblieben, schon ist die Jeans zerrissen. Neugierig am Faden gezogen? Das Ende für die Naht am Pullover. Wer Kinder hat, kennt die Situation mit dem Loch am Knie oder am Ellenbogen ohnehin. Jetzt ist Flicken angesagt. Aber rentiert sich das überhaupt?
"Durchaus", sagt Inge Habel, Fachlehrerin am Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten in Kaufbeuren und Schwabmünchen. "Bei Kinderkleidung ist es wichtig, diese zeitnah zu flicken, bevor die Kinder herausgewachsen sind." Allerdings sollte die beschädigte Stelle nicht zu sehr kaputt und nicht zu groß sein. Dann lässt sich schon mit einfachen Mitteln ein gutes Flickergebnis erzielen. Anfänger brauchen nicht einmal eine Nähmaschine. "Was man haben sollte, sind farblich passende Stoffreste und Nähgarne, damit man auch gute Ergebnisse erzielen kann", rät die Fachfrau. Ein einfaches Loch im Pullover lässt sich dann mit Klebepulver (Flickpulver) reparieren.

"Dazu legt man das Textil mit der linken Seite nach oben, schiebt die Maschen am Schadloch zusammen und fixiert diese vorsichtig mit einem Bügeleisen", beschreibt Inge Habel den Vorgang. Dann wird ein farblich passendes Stück aus einem ebenfalls dehnbaren Stoff ausgeschnitten und die Flickstelle mit dem Pulver bestreut. Das Stoffstück kommt auf die Flickstelle, überschüssiges Pulver wird weggepustet. Nun nur noch das Stoffstück mit Dampf festbügeln.
"Macht man das ordentlich, sieht man normalerweise keinen Schaden mehr und kann das Kleidungsstück noch lange weitertragen", sagt Inge Habel. Das spart viel Geld und erhält einem oft das Lieblingsstück noch eine ganze Weile. Wird die Kleidung länger getragen und nicht gleich weggeworfen, werden Ressourcen geschont.
Kreative Einzelstücke herstellen
Wer eine eigene Nähmaschine besitzt oder eine von Freunden ausleihen kann, kann beim Flicken sogar richtig kreativ werden. "Durch die neuen Techniken und Nähmaschinen können mit Zierstichen beispielsweise Blumen aufgestickt oder mit elastischen Stichen auch gut elastische Stoffe ausgebessert werden", weiß die Fachlehrerin. "Die Mode ist heute nicht mehr so streng, sondern sehr leger, da kann man sich viel einfallen lassen." Sie beobachte selbst gerade bei jungen Mädchen ein steigendes Interesse daran, Lieblingssachen zu flicken oder alte Kleidung aufzuwerten. "Der Kreativität sind heute kaum Grenzen gesetzt."
Mit ein wenig Einfallsreichtum kann zudem auf gekaufte Flicken verzichtet werden. Die tragen zwar oft schöne Motive, dafür sind sie aber gerade in größeren Größen ziemlich teuer. Eine Handvoll Stoffreste, ein bisschen Patchwork-Style – damit lässt sich aus einer kaputten Jeans sogar ein stylisches Einzelstück machen.
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Für heruntergetretene Säume übrigens gilt dasselbe wie für das Flicken eines Loches: Hat man keine Nähmaschine, kann man mit Saumfix den Stoff wieder festbügeln. Mit der Nähmaschine rät die Expertin zum Einsetzen einer Zwillingsnadel in die Maschine und dem Nähen mit zwei Oberfäden von rechts.
Wer ein bisschen Übung hat, kann sich sogar an das Einsetzen eines neuen Reißverschlusses wagen, wenn der alte kaputt ist. "Die bekommt man heute im Internet schon recht günstig, das spart viel Geld im Vergleich zur neuen Hose oder Jacke", meint Inge Habel. Und erhält uns das Lieblingsteil noch viel länger im Kleiderschrank!
Mit dieser Folge endet unsere Sparserie am Montag. Ab kommender Woche gibt es an dieser Stelle Tipps zum "Einfach selber machen".
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