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Lebensrettende Erste Hilfe: So stoppen Sie starke Blutungen

Landkreis Augsburg

Es blutet und blutet: Was jetzt passieren muss

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    Auf den richtigen Verband kommt es bei einer Schnittverletzung an, weiß Notfallsanitäterin Lilli Ebner.
    Auf den richtigen Verband kommt es bei einer Schnittverletzung an, weiß Notfallsanitäterin Lilli Ebner. Foto: Florian Scherer

    Hubert ist Jäger aus Leidenschaft. Er freut sich schon auf den Beginn der neuen Jagdsaison. In der Morgendämmerung hat er einen Rehbock erlegt, den er jetzt in der heimischen Kühlkammer routiniert weiterverarbeitet. Wie immer schärft er die dazu benötigten Messer gründlich und beginnt mit den ersten Schnitten. Unachtsam rutscht er dabei ab und fügt sich so selbst einen etwa fünf Zentimeter langen, tiefen Schnitt im Unterarm zu. Die Blutung beginnt sofort und ist so stark, dass eine schnelle Umwicklung mit einem zufällig greifbaren Stofftuch keinerlei Wirkung zeigt. Geistesgegenwärtig drückt Hubert mit aller Kraft das zusammengeknüllte Stofftuch auf die Verletzung und ruft um Hilfe.

    Lilli Ebner ist als Notfallsanitäterin routiniert im Umgang mit derartigen Einsatzsituationen. „Wichtig ist jetzt schnell Gegendruck aufzubauen, am besten mit einem korrekten Druckverband.“ Sie erklärt: „Im ersten Schritt legen Sie eine Wundauflage auf die Wunde. Diese befestigen Sie mit zwei bis drei Bindengängen. Anschließend positionieren Sie ein Druckpolster - beispielsweise eine weitere Mullbinde - auf den Wundbereich. Sollte es weiterhin durchbluten, wiederholen Sie den Vorgang. Der Verband muss nicht gut ausschauen, solange er hält.“ Im Falle von Jäger Hubert leistet ein Nachbar Erste Hilfe. Nach Anlage des Druckverbandes lagert er die verletzte Stelle hoch und setzt einen Notruf ab. 

    Für Wärme und ausreichend Flüssigkeit sorgen

    Notfallsanitäterin Lilli Ebner erklärt: „Überprüfen Sie ihr Werk regelmäßig und betreuen Sie bis zum Eintreffen der Rettungskräfte den Betroffenen. Denken Sie auch an den sogenannten Wärmeerhalt, zum Beispiel mit der Rettungsdecke aus dem Auto-Verbandkasten. Geben Sie dem Betroffenen zu trinken. Oftmals kommt es zusätzlich zu Kreislaufbeschwerden, der Patient wird blass, schwitzig und ruhig. Es hilft hier, die Beine ein klein wenig hochzulagern.“

    Welcher Blutverlust problematisch ist

    Übrigens: Der ganze Körper ist mit Blutgefäßen durchzogen, Arterien wie Venen, von mikroskopisch kleinen Durchmessern bis mehr als Daumendick. Dort befinden sich, abhängig von Größe, Geschlecht und Gewicht, bis zu sechs Liter Blut. Innerhalb der Arterien steht das Blut zusätzlich noch unter Druck, sodass eine Verletzung dort schnell zu einer lebensbedrohlichen Blutung führen kann. Bei einem Blutvolumen eines gesunden, erwachsenen Menschen von etwa vier bis sechs Litern Blut ist der Verlust von bis zu 0,7 Litern Blut laut BRK problemlos. Ebner: „Bei einer Blutspende etwa verlieren Sie einen halben Liter. Bei einem Verlust von eineinhalb Litern führt das zu einem Durst- und Schwächegefühl – der Betroffene hat Angst und die Atmung beschleunigt sich.“ Ab zwei Litern Blutverlust fühle man sich verwirrt, schwindlig und verliere schließlich das Bewusstsein. „Unser Körper benötigt ganze 30 Tage, um einen Liter Blut zu produzieren. Daher sind wir bei hohem Blutverlust zwingend auf Fremdblut angewiesen“, so Lilli Ebner.

    Serie: Aus den Augen, aus dem Sinn: Bei den meisten liegt der Erste-Hilfe-Kurs länger zurück. In einer Serie sollen die Kenntnisse aufgefrischt werden. Vom Herz-Kreislauf-Stillstand bis zum Wespenstich: Anhand praktischer und realitätsnaher Beispiele geben Mitarbeiter des Roten Kreuz Tipps, die Leben retten können.

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    2 Kommentare
    Günter Köhler

    Das Bild spiegelt leider nicht den wichtigen Inhalt des Artikels wider. Es passt trotz freundlicher Notfallsanitäterin einfach nicht und die Verbandsrolle allein sagt nichts aus.

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    Günter Köhler

    In der Printausgabe, die ich erst heute in Händen habe, ist das Bild in seiner Aussage eindeutig besser, weil es nicht so komisch beschnitten ist. Shit happens!

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