
Schaurige Hexen ziehen durch Mittelneufnach

Die Böcklesberger Hexen stellen wieder den Narrenbaum vor das Gemeindezentrum in Mittelneufnach.
Der Narrenbaum steht wieder vor dem Gemeindezentrum Mittelneufnach: Die Böcklesberger Hexen feierten nach zwei Jahren Abstinenz wieder eine heitere Hexenparty mit über 200 Hästrägern aus nah und fern. Sogar aus der Schweiz waren gruselige Werwölfe angereist, um den Hexen aus Mittelneufnach die Ehre zu erweisen.
Kurz bevor der Narrenbaum in der Dorfmitte abgeholt wird, wuseln bunt-schaurige Gestalten rund um das Gemeindezentrum. Höllaweiber aus Mertingen und Höllahund aus der Schweiz, Haldenwang'r Furzafang'r und Buxheimer Daifel treffen hier auf viele andere Hexen und Hästräger.

Über die Jahre sind hier viele Freundschaften entstanden und so war die Freude natürlich groß, nach der zweijährigen Pause in Mittelneufnach wieder gemeinsam zu feiern. Zunftmeisterin und Böcklesberger Oberhexe Margit Müller-Fertl zeigte sich begeistert und überglücklich, dass der Einladung so viele gefolgt sind. Im Landkreis Augsburg haben die Böcklesberger Hexa als schwäbisch-alemannische Fasnachtszunft beinahe ein Alleinstellungsmerkmal. Die Zünfte sind eher im Allgäu und Württembergischen daheim. Die Masken und die Tracht, oder besser gesagt das "Häs", kosten oft ab 600 Euro aufwärts und werden meist von den Trägern selbst finanziert.
Der Narrenbaum in Mittelneufnach wird von Hand aufgestellt
Doch vor dem Feiern muss natürlich standesgemäß noch der Narrenbaum vor dem Gemeindezentrum errichtet werden. Angeführt von der bunt blinkenden Fanfarengruppe aus Mindelheim zieht die lustige Karawane mit Stimmungsliedern durch die Straßen bis zur Dorfmitte. Das Publikum am Straßenrand beklatscht staunend den Zug mit den vielfarbigen Kostümen und filigran geschnitzten Masken. Am Gemeindezentrum wieder angelangt, wird der Baum schließlich von der Zimmermannsgilde wie immer per Hand aufgestellt.

Auch im Gemeindezentrum herrscht sehr schnell gute Stimmung und DJ Andre jagt einen Stimmungsknaller nach dem anderen durch die Box. Die Auftritte der Jugendgarde der Neufnarria sowie die lautstarke Guggamusik der Lumpenkapelle Boos sorgen für beste Stimmung im Saal.
So strahlt "Hexe" Julian schon spät in der Nacht glücklich hinter der Bar: "Heute haben wir wieder so viele Freunde getroffen, haben eine geile Party gehabt – das ist einfach unsere jahrelange Gemeinschaft. Und du siehst ja, bei uns sind alle dabei, egal ob Jung oder Alt, Mann oder Frau." Da hat Julian absolut recht und steht schon wieder bei seinen Freunden vom Durahaufa Mindelheim.
Die Teilnehmer im Überblick
Mit dabei waren Wasastecher aus Pfaffenhausen, Huaderle Wemdosia, Durahaufa Mindelheim, Wetterhexa Altusried, Buxheimer Daifel, Haldenwang'r Furzafang'r, Hochwanger Schilfsgräbsler, Fanfarengruppe Mindelheim, Torfhexen Einsingen, Lumpenkapelle Boos, Wasserdaifel Bad Wörishofen, Bunker Trolle, Tomerdinger Feuerhexen, Krähe-Weiber Laupheim, Brunnernmännle Ronsberg, Mertinger Höllaweiber und die Wichastoaner Höllahund (Schweiz).
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Schön, dass es diese Tradition bei uns in den Stauden noch gibt. Die ist sicher besser als mancher kaum traditionsbewusste Faschingsumzug in den Kommunen, auch wenn diese noch so hochgepuscht werden. So wie in dieser Zeitung.