Die Diözesanheilige Radegundis steht am kommenden Wochenende in Waldberg im Mittelpunkt. Auf die Besucher wartet neben der Prozession und vielen Festgottesdiensten – immerhin ist das Radegundisfest ein Kirchenfest mit weltlicher Umrahmung – auch Musik und Trubel im Festzelt und auf dem Vergnügungspark. Die Mischung macht‘s: Den Waldbergern ist sehr daran gelegen, neben den weltlichen Feiern die Geschichte der Heiligen Radegundis nicht zu vergessen.
Diese diente um das Jahr 1300 als Dienstmagd auf Schloss Wellenburg. Sie hatte ein gutes Herz, kümmerte sich auch um Arme und Kranke und brachte regelmäßig Speisen in das nahegelegene Siechenhaus. Eines Tages wurde sie auf ihrem Weg zu den Kranken von Wölfen angefallen und starb. An ihrer Grabstätte wurde eine Kapelle errichtet, die schnell ein Anziehungspunkt für Hilfe suchende Wallfahrer wurde. Bald wurden die Gebeine in eine neue, größere und eigens errichtete Kapelle überführt, die Matthäus Lang, Inhaber der Herrschaft Wellenburg, 1521 erbauen ließ. Als diese bei einem Unwetter einstürzte, kamen die sterblichen Überreste der Heiligen Radegundis nach Waldberg. Als „Heiliger Leib“ ruht sie, eingekleidet von Oberschönenfelder Schwestern, in einem Glasschrein unter dem Altartisch. Ihr zu Ehren wird seit 1819 jedes Jahr eine feierliche Prozession begangen, bei der acht Mädchen in traditioneller Tracht die Statue der Heiligen durch den Ort tragen.
Radegundiskapelle wird gesegnet
Das geschieht auch an diesem Wochenende wieder beim Hochamt am Sonntag um 9 Uhr. Bei der anschließenden Prozession wird die Heilige Radegundis von Altar zu Altar durch den Ortskern getragen. Danach dürfen sich die Kirchenbesucher im Festzelt stärken. Am Montagvormittag kommt der Heiligen in diesem Jahr noch eine besondere Ehre zu: Die Radegundiskapelle, die neu als dauerhafte Begegnungsstätte in der alten Aussegnungshalle auf dem Waldberger Friedhof eingerichtet wurde, wird gesegnet. Dort soll es künftig die Möglichkeit geben, Opferlichter zu entzünden und zur Heiligen Radegundis zu beten.
Wer hat die schnellste Badeente?
Hinter dem Radegundisfest steht die Musikkapelle „d’Schwarzachtaler“. Die Musiker stehen auch musikalisch schon in den Startlöchern. So kann in diesem Jahr wieder nach Herzenslust in Waldberg auf dem Festplatz vor der Kirche gefeiert werden. Höhepunkt verspricht neben der Prozession und den zahlreichen musikalischen Gästen wieder das Badeentenrennen entlang der Schwarzach zu werden, bei dem es Preise zu gewinnen gibt.
Michael Spatz von den Schwarzachtalern freut sich, dass das Traditionsfest gefeiert werden kann. „Unsere Radegundismädchen bekommen für ihren Einsatz jeden Montag eine Schulbefreiung – das ist eine wichtige Unterstützung, ohne die wir unser Fest sonst nicht in diesem Rahmen begehen könnten“, erklärt er. Weitere wichtige Hilfe ist das Kulturamt der Stadt Bobingen, welches den Verein bei vielen organisatorischen und behördlichen Themen entlastet. „Was immer wieder schön ist“, sagt Michael Spatz: „Die Dorfgemeinschaft hält für ihr Fest zusammen.“
Das Programm auf einen Blick
Samstag, 5. Juli
19.30 Uhr: Stimmungsabend mit den Schwarzachtalern, Bieranstich mit Bürgermeister Klaus Förster und Pfarrer Dominic Ehehalt
Sonntag, 6. Juli
5.30 Uhr: Weckruf 7.30 Uhr: Frühmesse der Wallfahrer aus Rommelsried 9 Uhr: Hochamt zu Ehren der hl. Radegundis mit anschließender Prozession, Festprediger Florian Bach Ab 11 Uhr: Mittagstisch mit der Musikkapelle Walleshausen, anschließend Kaffee und Kuchen im Festzelt Ab 11.30 Uhr: Oldtimerausstellung 13.30 Uhr: Radegundisgeschichten in der Kirche 14 Uhr: Feierliche Dankandacht 14.30 Uhr: Musikalische Unterhaltung durch die Jugend der Schwarzachtaler 15.15 Uhr: Badeentenrennen, 16 Uhr Preisverleihung Badeentenrennen 18.30 Uhr: Stimmungsabend mit der Blaskapelle Scherstetten 19 Uhr Ballonstart
Montag, 7. Juli
9 Uhr: Festgottesdienst mit Segnung der Radegundiskapelle 10 bis 12 Uhr: Frühschoppen mit den Schwarzachtalern 14 Uhr: Schlussandacht
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