18 werden. Für viele junge Menschen bedeutet das die erste eigene Wohnung oder ein WG-Zimmer. Für den 16-jährigen Enno Higgen könnte der Weg dann in die entgegengesetzte Richtung gehen. Zurück ins Elternhaus. Er ist komplex mehrfach behindert, sitzt im Rollstuhl, kann Arme und Beine nicht bewegen, nicht sprechen und besucht das Internat des Fritz-Felsenstein-Hauses in Königsbrunn im Landkreis Augsburg. Nächstes Jahr endet seine Schulpflicht. Doch freie Plätze für Erwachsene in betreuten Wohngemeinschaften und Pflege-Einrichtungen gibt es kaum. Kathrin Higgen wohnt in München und arbeitet in Vollzeit. Müsste Enno wieder zu Hause einziehen, stünde ihr Leben still. „Ich kann überhaupt keine Zukunftsplanung machen“, sagt sie. Ihre Hauptbeschäftigung wäre dann die Pflege ihres Sohnes, der Windeln trägt und alle zwei Stunden Medikamente bekommt. „Enno ist ein Engel, aber ich schaffe das nicht.“ So wie Enno und Kathrin Higgen geht es vielen Jugendlichen mit Behinderung und ihren Eltern. Deshalb hat Higgen einen Verein gegründet und im Februar im Landtag gesprochen.
Familienleben
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