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Schulsanitätsdienst: Grundschüler lernen Erste Hilfe von Realschülern in Bobingen

Bobingen

Pflaster kleben nach Anleitung

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    Der große Erste-Hilfe-Rucksack der Realschule fasziniert die Grundschüler.
    Der große Erste-Hilfe-Rucksack der Realschule fasziniert die Grundschüler. Foto: Anja Fischer

    An vielen weiterführenden Schulen gehört der Schulsanitätsdienst zum guten Ton. Schüler lernen dort, wie sie Mitschülern bei Notfällen und kleineren Verletzungen Erste Hilfe leisten können oder sie übernehmen den Sanitätsdienst bei schulischen Veranstaltungen. Auch an der s Realschule Bobingen ist der Schulsanitätsdienst bereits seit Jahren eine feste Einrichtung. Nun hatten 17 Schüler einen ganz besonderen Einsatz.

    Sie durften mit 16 Schüler der Laurentiusgrundschule Bobingen Erste-Hilfe-Maßnahmen üben. Dort wird seit Jahresbeginn ein Schulsanitätsdienst für die Schüler der dritten und vierten Klassen etabliert. Grundlage ist der Juniorhelfer des Bayerischen Roten Kreuzes. Damit sollen die Grundschüler künftig in der Lage sein, als Minihelfer kleinere Verletzungen auf dem Pausenhof zu versorgen und ihre Mitschüler zu unterstützen. Was die Grundschüler für ihren Einsatz bei ihren Lehrerinnen Silke Koprowski und Judith Steimer in den vergangenen Monaten in der Theorie erlernt haben, durften sie nun bei ihren großen Vorbildern in der Praxis üben.

    Die „Großen“ geben ihr Wissen gerne weiter

    Tina Wurst von der Realschule Bobingen verriet: „Unsere Schüler haben sich sehr auf die Grundschüler gefreut und darauf, dass sie nun in die Rolle der Lehrenden schlüpfen dürfen.“ Nachdem die Übungsthemen bekannt waren, überlegten sich die „Großen“ mögliche Szenarien, in denen die Grundschüler ihr erstes Wissen anwenden und vertiefen konnten. Andzelina und Pia sind beide seit mehreren Jahren im Schulsanitätsdienst der Realschule tätig. Ihnen mache es Spaß, ihr Wissen weiterzugeben, wie Andzelina berichtete: „Meine Mutter ist Krankenschwester, nach ihrem Vorbild wollte ich mich an der Schule engagieren. Deshalb macht es mir viel Freude, wenn die Grundschüler von uns lernen wollen. Es ist wirklich toll, was sie auch schon an Wissen mitbringen.“

    Auch Pia, deren Familie im Rettungsdienst tätig ist, hält ihr Engagement für eine Ehrensache. „Ich finde es cool, mal anderen etwas beibringen zu können“, sagte sie. „Wir haben ja jede Woche Stunden und haben uns dann genau überlegt, wie und was wir den Grundschülern zeigen können.“ Dabei hätten die Überlegungen im Vordergrund gestanden, was man den Grundschülern zeigen und zumuten könne und wie man die Übung in ein realistisches Szenario verpacken könne. Vor allem die geschminkten Wunden sollten die Kinder nicht verängstigen oder abschrecken.

    Im Sanitätszimmer durfte Teresa an der Puppe sogar die Herz-Druck-Massage üben.
    Im Sanitätszimmer durfte Teresa an der Puppe sogar die Herz-Druck-Massage üben. Foto: Anja Fischer

    Judith Steimer von der Laurentius-Grundschule Bobingen ist froh über die Kooperation mit dem Schulsanitätsdienst der Realschule: „Von so einer Zusammenarbeit profitieren beide Seiten. Wir, weil unsere Grundschüler so die Möglichkeit haben, die Theorie noch einmal an praktischen Fallbeispielen zu üben und langsam an den ersten Einsatz herangeführt werden. Die Realschüler, weil sie lernen, wie sie ihr Wissen an jüngere weitergeben können.“ Das sieht auch Nico Hirschbolz, Lehrer an der Realschule, und ebenfalls für die AG Schulsanitäter zuständig, so: „Deshalb wollen wir auf jeden Fall im nächsten Jahr wieder gemeinsame Übungsstunden stattfinden lassen.“

    Grundschüler freuen sich auf den ersten echten Einsatz

    Die Grundschüler waren begeistert. Aaron hat schon eine Menge gelernt: Etwa das Binden von Dreieckstüchern, die stabile Seitenlage und das richtige Zuschneiden und Aufkleben von Pflastern. An der Realschule konnte er nun in der Praxis üben. „Die Großen erklären das sehr gut und geben tolle Tipps“, sagte er. Auch Teresa war begeistert: „Man kann ganz viele Fragen stellen und bekommt nach dem Einsatz ein gutes Feedback. So kann ich auch versuchen, es beim nächsten Mal noch besser zu machen.“ Ihren ersten Einsatz können die Grundschüler jetzt kaum noch erwarten. Und genügend Pflaster sind nach dem Training auch noch übrig.

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