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Schwabmühlhausen: Schubkarrenrennen: Junges Team entthront den Rekordsieger

Schwabmühlhausen

Schubkarrenrennen: Junges Team entthront den Rekordsieger

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    Auf die Schubkarren, fertig, los: So startete das erste Rennen der Dorfmeisterschaft.
    Auf die Schubkarren, fertig, los: So startete das erste Rennen der Dorfmeisterschaft. Foto: Hieronymus Schneider

    Das Schubkarrenrennen ist Kult und erzeugt seine ganz eigene Atmosphäre, weil der traditionelle Ablauf wie ein Ritual nie verändert wird. Das Schwabmühlhauser Original mit den historischen Bauernschubkarren zog auch bei der 23. Auflage wieder rund 1000 Zuschauer an, die sich am Rundkurs um die Kirche drängten. Der leichte Nieselregen tat der Stimmung keinen Abbruch, machte auch den Läuferinnen und Läufern nichts aus und Regenreifen gibt es für die Holzkarren mit Eisenbeschlag ohnehin nicht. Das Rennen wurde pünktlich mit einem Böllerschuss und dem „Einzug der Gladiatoren“ eröffnet. Die Siegertshofer Musikkapelle und Kinder mit kleinen Schubkarren zogen den Sportlern wie beim Olympia-Einmarsch voraus, die von den Zuschauern durch Winken begrüßt wurden und sich dabei die Strecke noch einmal genau anschauen konnten.

    Auch die Kinder üben schon mit kleinen Schubkarren.
    Auch die Kinder üben schon mit kleinen Schubkarren. Foto: Hieronymus Schneider

    Und dann starteten die Rennen über die traditionellen Hindernisse, einem meterhohen Balken, einer Wippe, einem liegenden Gatter, zwei querstehenden Schlitten, einer Balkenbrücke zum Durchkriechen und einem Odelfass bis zum Zielanstieg. Die zusätzliche Schwierigkeit ist, dass vier lose auf dem Karren liegende Rundhölzer möglichst nicht herunterfallen sollen, denn das Aufsammeln kostet viel Zeit. Bei der Zielankunft müssen die Läufer noch durch eine Saukiste kriechen und dann die Glocke anschlagen, damit die Zeit gestoppt wird. Für Ordnung und Sicherheit an Start und Ziel, sowie in der Wechselzone bei den Staffeln sorgen der „General“ Rochus Mayr in historischer Feuerwehruniform und die aktuellen Feuerwehrleute aus Schwabmühlhausen. Die Nachbarwehren aus Langerringen, Gennach und Lamerdingen sichern den Streckenverlauf ab. 

    Diese Zuschauer verfolgten die Rennen von der Kirchenmauer.
    Diese Zuschauer verfolgten die Rennen von der Kirchenmauer. Foto: Hieronymus Schneider

    Der erste Wettbewerb ist die Schwabmühlhauser Dorfmeisterschaft. Jeweils vier Läufer gehen gleichzeitig auf die Strecke, 18 treten insgesamt an. Der Rennverlauf wird über Lautsprecher von den Moderatoren Georg Stammel und Markus Müller, die im schwarzen Frack und Zylinder auf einer Kutsche beim Schützenheim und auf der Kirchenmauer stehen, lebhaft und unterhaltsam kommentiert. Nach den fünf Durchgängen der Einzel-Dorfmeisterschaft gingen vier Damen-Teams als Staffel an den Start. Die jungen Läuferinnen hatten nur zwei Rundhölzer aufgeladen und durften das erste Hindernis unterlaufen, statt die 35 Kilogramm schweren Karren drüber zu heben. Auch die offene Meisterschaft der 19 Mannschaften mit jeweils drei Läufern wurde als Staffelwettbewerb in fünf Durchgängen ausgetragen. Die auf die Hundertstelsekunde genau gemessenen Zeiten werden erst bei der Siegerehrung im beheizten Partyzelt bekannt gegeben. So steigt die Spannung und die Stimmung bei Getränken und den Klängen der Siegertshofer Musikanten stetig an, bis der Rennleiter Andreas Kramer mit den Urkunden kommt und Georg Stammel alle Teilnehmer nach vorne ruft.

    Beim Anschlag der Glocke wird die Zeit gemessen
    Beim Anschlag der Glocke wird die Zeit gemessen Foto: Hieronymus Schneider

    Schwabmühlhauser Dorfmeister wurde wieder Florian Bucher, der seinen vor zwei Jahren errungenen Titel mit einer Zeit von 1:17,20 Minuten mit 16 Sekunden Vorsprung vor dem Rennleiter Andreas Kramer verteidigte. Dahinter folgten Ulrich und Fabian Erhart mit ganz geringen Abständen innerhalb von drei Sekunden. Beim Rennen zeigte sich aber, dass sich die Schwabmühlhauser Jugend schon mächtig ins Zeug legt, um bald um den Titel zu kämpfen. 

    Auch beim Damenwettbewerb setzten sich die Titelverteidigerinnen durch. Die „Crazy Turtles“ mit Stephanie Höfer aus Untermeitingen, sowie Anna und Lena Mairhörmann vom Westerringer Mondscheinhof blieben als einziges Team in der Gesamtzeit knapp unter fünf Minuten vor den drei Schwabmühlhauser Mädchenteams. 

    Das Team „Langsam, aber geil“ gewinnt

    Aber bei der offenen Meisterschaft der Herren gab es eine Wachablösung. Die sechsmaligen Seriensieger des Teams „Stüberl Kitzighofen“ um ihren Kapitän Thomas Fischer wurden von einem jungen Team abgelöst, das schon vor zwei Jahren mit dem fünften Platz aufhorchen ließ. „Langsam, aber geil“ nennen sich die Neu-Schwabmühlhauser Emil Weide und Finn Keuler mit dem Augsburger Simon Medele. Sie distanzierten die Titelverteidiger mit einer Gesamtzeit von 4:15,87 um sieben Sekunden. Auch die Plätze drei und vier gingen nach Kitzighofen mit den beiden Teams der Eishockey-Hobbymannschaft „Desperados“. Nur die ersten drei blieben unter fünf Minuten und stachen deutlich aus den etwas weniger hart trainierten Mannschaften heraus. Die ersten drei in jeder Wertung wurden mit Kuhschellen und Goißmaßen belohnt und von ihren Fans im Publikum gebührend gefeiert. Die Schubkarren-Party im Zelt ging noch tief in die Nacht hinein weiter.

    Die Plazierungen beim Schubkarrenrennen

    Rangliste Einzel-Dorfmeisterschaft: 1. Florian Bucher, 2. Andreas Kramer, 3. Ulrich Erhart, 4. Fabian Erhard, 5. Andreas Stammel, 6. Rudi Kramer, 7. Georg Stammel, 8. Georg Rüb, 9. Bernhard Kramer, 10. Josef Spatz, 11. Markus Kramer, 12. Lukas Kramer, 13. Markus Müller, 14. Josef Rogg, 15. Noah Lutzenberger, 16. Josef Kreamer, 17. Florian Rogg, 18. Sebastian Stammel.

    Rangliste Auswärtige Mannschaften: 1. Langsam, aber geil, 2. Stüberl Kitzighofen, 3. Desperados 3, 4. Desperados 2, 5. Stahlservice Müller Junge Füchse, 6. Bauwagen Fischach, 7. Bewegungslegastheniker, 8. Stahlservice Müller Alte Hasen, 9. Stadelheim Gennach, 10. Stüberl Kitzighofen Jugend, 11. Bauwagen Kitzighofen 1, 12. Firma Raubolzig, 13. Kitzighofer Unterdorf, 14. Kutter Laborratten, 15. Bude Breitenbronn, 16. Bauwagen Kitzighofen 2, 17. Kitzighofer Oberdorf, 18. Wohnwagen Hurlach, 19. Stauda Wildsäu.

    Rangliste Damen Mannschaften: 1. Crazy Turtles, 2. Die Seitenstecher, 3. Blitzer-Flitzer, 4. Die fleißigen Bienchen.

    Die drei besten Herrenmannschaften mit dem neuen Siegerteam in der Mitte.
    Die drei besten Herrenmannschaften mit dem neuen Siegerteam in der Mitte. Foto: Hieronymus Schneider
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    Jede Menge Gaudi und Wettkampf gab es beim Schubkarrenrennen in Schwabmühlhausen.
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