Schwabmünchen: Der verheerende Bombenangriff am 4. März 1945
Schwabmünchen
Zweiter Weltkrieg: Vor 80 Jahren fielen Bomben auf Schwabmünchen
Am 4. März 1945 wurde Schwabmünchen durch einen verheerenden Bombenangriff erschüttert. Die Ereignisse und deren Auswirkungen sind bis heute im Gedächtnis der Bewohner fest verankert.
Nur noch Schutt und Asche: Die Schrannenhalle nach dem Luftangriff.Foto: Stadtarchiv
Dieser Tag hat sich ins Gedächtnis der Stadt eingebrannt: Am 4. März 1945 fielen die Bomben auf Schwabenmünchen und brachten Tod und Verwüstung. Um 10.33 Uhr fielen die ersten Bomben, fünf schreckliche Minuten lang dauerte die Bombardierung. Im Wiederaufbauatlas des Haus der bayerischen Geschichte ist genau aufgeführt, für welche verheerenden Schäden der Angriff der Alliierten auf die Stadt sorgte.
So sah es nach dem Angriff in der Schwabmünchner Hauptstraße aus.Foto: Stadtarchiv Schwabmünchen
Etwa 100 Flugzeuge der US-Luftwaffe warfen rund 500 Spreng- und 8000 bis 10.000 Stabbrandbomben ab. 61 Menschen kamen ums Leben, etwa 35 Schwer- und Leichtverletzte wurden gezählt. 69 Groß- und 14 mittlere Brände musste so gut es ging gelöscht werden. Das gesamte Ausmaß zeigte sich nach und nach: 117 Häuser wurden völlig zerstört, darunter 45 Wohngebäude und 68 landwirtschaftliche oder gewerbliche Betriebsgebäude.
Das frühere Café Lämmer gab es nach dem Bombenangriff nicht mehr: Josef, Josefa und Irmgard Lämmer kamen ums Leben. Foto: Sammlung Strohmaier
Das Ausmaß des Bombenteppichs war enorm: Etwa 60 Prozent aller Gebäude der Stadt waren zerstört oder beschädigt. Insgesamt wurden Beschädigungen an über 485 Gebäuden gezählt. Die Wasserleitung an den Hauptstellen war unterbrochen. Es kam nach dem Angriff zum vollständigen Ausfall der Strom-, Gas- und Fernsprechleitungen. Auch die Bahnstrecke war durch zwei Volltreffer unterbrochen. In der Stadt waren alle wichtigen Straßenzüge betroffen.
Der Altarraum der Stadtpfarrkirche war nach dem verheerenden Luftangriff der Amerikaner am 4. März 1945 nur noch ein Trümmerfeld.Foto: Stadtarchiv
Die Bomber hatten bereits ihre tödliche Fracht an diesem wolkenverhangenen, trüben Morgen abgeworfen. Im Visier hatten sie die Textilweberei Holzhey nahe des Bahnhofs. Dort wurden während des Zweiten Weltkriegs zunächst Formteile und mechanische Einheiten für die Me410 hergestellt. Dieses zweimotorige Kampfflugzeug trug den Beinamen Hornisse und wurde von der Luftwaffe als Zerstörer eingesetzt. Später ging es um mechanische Teile für die Tragflächen der Me262, die auf einer Fläche von rund 4500 Quadratmetern bei der Textilweberei Holzhey gebaut wurden. Eigentlich sollte die Produktion nach Vaihingen/Enz verlegt werden. Doch dazu kam es nicht mehr. Stattdessen hatten die Alliierten den Zulieferbetrieb als Ziel ins Visier genommen.
Nach dem Angriff wurden aus dem Schutt Ziegelsteine geholt, um das Geschäft Carl Keck in der Fuggerstraße wieder aufzubauen.Foto: Privat
Auch in der Stadtpfarrkirche packten die Frauen anFoto: Archiv
Der Dachstuhl des Elternhauses von Richard Wagner war komplett vom Mauerwerk abgehoben.Foto: Stadtarchiv
Nur das Mauerwerk ist übrig geblieben: das Anwesen Wagner in der Bahnhofstraße.Foto: Stadtarchiv
So sah das Geschäftsgebäude der Weberei Holzhey nach dem Angriff aus.Foto: Stadtarchiv
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