Während der TSV Schwabmünchen mit einer 5:1-Gala gegen Kempten die Tabellenspitze erobert hat, schaffte die SpVgg Langerringen das gleiche Kunststück mit einem 3:2-Erfolg im Spitzenspiel gegen den TSV Merching. Dagegen geizten die Bezirksliga-Teams mit Toren. In der Tabelle ist der TSV Bobingen auf Platz drei bereits zehn Punkte zurück und Türkgücü bleibt Letzter.
Schwabmünchner Selbstbewusstsein vor dem Gipfeltreffen
Die Stimmung ist prächtig beim TSV Schwabmünchen, denn es läuft aktuell wieder: Das 5:1 am Sonntag gegen den FC Kempten war der vierte Sieg in Folge und bedeutete den Sprung an die Tabellenspitze. Mit der abgeklärten Leistung gegen den Tabellenfünften waren alle zufrieden. „Gundelfingen kann kommen“, sagte Doppeltorschütze Maximilian Krist nach der Partie gegen Kempten. Die vergangenen Leistungen seines Teams machen Mut und Krist hat seinen Teil dazu beigetragen. Beim 3:1-Auswärtserfolg in Erkheim erzielte er seinen ersten Saisontreffer und legte gegen Kempten gleich nach. „Ich glaube, dass der Knoten jetzt geplatzt ist“, sagte er dazu. Mitte der ersten Halbzeit erlief Krist einen hohen Pass von Maik Uhde und traf ins lange Eck, ehe er kurz vor der Halbzeit, wieder auf Vorarbeit Uhdes, mit dem Kopf zur Stelle war. „Ich habe gesehen, wie der Ball auf mich zuflog, stand gut und wusste, den muss ich machen“, sagte er zu seinem zweiten Treffer des Tages und ergänzte: „Bei meinem ersten Tor habe ich verinnerlicht, was die Trainer mir gesagt haben, nämlich, dass ich zielstrebiger sein soll.“
Trainer Benjamin Enthart war ebenfalls sehr zufrieden und gab sich selbstbewusst: „Ich sehe drei Mal die Woche im Training, wie gut die Mannschaft ist, umso schöner ist es, wenn sie das in den Spielen regelmäßig abruft.“ Nun ist das Ziel, auch am kommenden Sonntag (15 Uhr), gegen den Tabellenzweiten FC Gundelfingen so eine Leistung abzurufen. „Das ist ein Spiel auf das wir uns freuen können, beide haben richtig viel Qualität“, blickte Enthart voraus. Schwabmünchen und Gundelfingen haben beide 33 Punkte nach 15 Spielen und haben jeweils vier der vergangenen fünf Partien gewonnen. Bei allem Selbstbewusstsein muss Schwabmünchen aber gewarnt sein: Als man zuletzt vier Spiele hintereinander gewann, folgte ein 1:1 in Oberweickertshofen und eine 0:2-Heimpleite gegen Dachau.
Magerkost in der Bezirksliga
Das Derby Türkgücü gegen den TSV Bobingen konnte die Erwartungen diesmal nicht erfüllen. Für ein Match, in dem der eine unbedingt die Rote Laterne abgeben will und der andere seinen Spitzenplatz verteidigen will, war das Spiel im Königsbrunner Hans-Wenninger-Stadion relativ zahm. Das lag auf Königsbrunner Seite hauptsächlich daran, dass die Elf wieder einmal ihre absolute Harmlosigkeit im Sturm demonstrierte. Auch wenn das Spiel noch länger gedauert hätte, ein Tor für Türkgücü wäre wohl nicht gefallen. Das war für den TSV Bobingen, der seinerseits auch Probleme mit dem Tore schießen hat, relativ günstig. Denn die Bobinger Personaldecke ist zurzeit relativ dünn. In Königsbrunn saßen mit Elias Ruf und Jannick Piller nur zwei wirklich einsatzfähige Spieler auf der Ersatzbank. Bemerkenswert, dass die wieder einmal neu zusammengefügte Abwehr gut stand. Vor allem der erst 18-jährige Finn Schmutterer, der gerade erst eine Krankheit überstanden hatte, agierte souverän, war aber am Ende des Spiels komplett platt. Eines der Bobinger Hauptprobleme ist, dass weiterhin kein Torjäger in Sicht ist. Florian Kohler, der nach dem Weggang von Florian Gebert in der letzten Saison als Nachfolger aufgebaut werden sollte, war gestern nicht im Kader. Serhat Fidan ist ein ähnlicher Spielertyp, aber bei weitem nicht so effektiv wie Gebert. Der saß allerdings zum wiederholten Male auf der Tribüne. Zurzeit kommt er bei Bayernligist Pippinsried kaum zum Einsatz. Deutet sich ein Wechsel zurück zum TSV in der Wintersaison an?
Dem SV Türkgücü hilft das Unentschieden ebenfalls nicht weiter. Das Schlusslicht der Bezirksliga hat bereits acht Punkte Abstand zum rettenden zwölften Tabellenplatz. Allerdings zeigte das Team im Spiel gegen Bobingen, dass es fußballerisch mithalten kann. Diesmal gab es keine individuellen Fehler in der Abwehr und sofort stand die Null. Lediglich der Angriff ist weiterhin harmlos. Auch die beiden anderen Bezirksligateams, die Aufsteiger FC Königsbrunn und die SpVgg Lagerlechfeld, blieben an diesem Wochenende farblos. Das 1:3 in Thalhofen war laut Spielertrainer David Bulik ein gerechtes Ergebnis und auch die Lechfeldhasen scheinen plötzlich ihre bisher fast unheimliche Heimstärke verloren zu haben. Die Niederlage gegen den SV Egg war die zweite in Folge. Trotzdem sind die beiden Aufsteiger mit Plätzen im oberen Tabellendrittel weiterhin absolut im Soll.
Langerringen trotz Torwartproblem auf Siegeskurs
Die SpVgg Langerringen zeigte im Spitzenspiel der bisher Unbesiegten beim TSV Merching starke Resilienz und eroberte sich die Tabellenführung zurück. Nach dem Unentschieden am Feiertag gegen den Kissinger SC hätte eine Niederlage fünf Punkte Rückstand auf die starken Merchinger bedeutet. Das wurde vermieden, obwohl Trainer René Hauck vor der Partie ein plötzliches Torwartproblem hatte. Stammkeeper Patrick Joder fällt schon länger wegen gebrochener Rippe aus und die Nummer zwei, Manuel Botzenhardt, stand auch nicht zur Verfügung. Deshalb sollte wieder Daniel Braun wie in den letzten beiden Spielen zwischen den Pfosten stehen. Doch der musste wegen Erkrankung absagen. Weil der Torwart Nummer vier, Markus Weimeir, bereits im Spiel der zweiten Mannschaft auf dem Kunstrasenplatz bei Türkgücü Königsbrunn im Tor stand, musste kurzfristig der fünfte Torwart Christoph Scharfen rekrutiert werden. Ihm war die Nervosität bei seinem ersten Einsatz in der Kreisliga und das gleich in einem so wichtigen Spiel anzumerken. Außer ein paar Unsicherheiten machte er aber keine entscheidenden Fehler. Beim einzigen Gegentreffer konnte er gegen den strammen Flachschuss wenig ausrichten.
Ein Beispiel für Widerstandsfähigkeit zeigte auch der Langerringer Toptorjäger Bastian Renner. Er kam erst am Sonntagmorgen nach mehrwöchigem Surfurlaub aus Südostasien am Flughafen an und saß um 15 Uhr schon auf der Auswechselbank. Sieben Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er in der 65. Minute per Kopfball das vorentscheidende dritte Tor. Danach widerstand die Abwehr um Joshua Hieber fast allen Merchinger Angriffen, die nur noch zum Anschlusstreffer kamen. Bei vielen „nickligen“ Zweikämpfen haderten beide Seiten mit dem erst 17-jährigen Schiedsrichter Alexander Reiter, der wahrlich keine leichte Aufgabe hatte. Das Überraschungsteam des Südens ist der SV Schwabegg, der mit dem 2:0-Sieg beim Tabellendritten Kissinger SC bereits seinen dritten Auswärtssieg holte und damit in der Auswärtstabelle auf Rang drei liegt.
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