In der Region sind die Gebühren für Kindertagesstätten in den vergangenen Jahren stets angestiegen, teils mehrmals wie in Schwabmünchen. Das sorgte für Unmut bei den Eltern, die dagegen protestierten, wie beispielsweise in Hiltenfingen. Städte und Gemeinden sahen sich zu diesen Erhöhungen allerdings gezwungen, denn das immer größer werdende Defizit schlägt sich direkt auf den Haushalt der Kommunen nieder und reißt ein teilweise mehrere Millionen Euro umfassendes Loch in die Kassen. Die Stadt Schwabmünchen trägt beispielsweise 90 Prozent des Defizits, das 2024 bei rund 2,6 Millionen Euro lag. Ursache für die steigenden Kosten sind unter anderem höhere Energiepreise und steigende Tariflöhne.
Ein immer größer werdendes Defizit staut sich an
Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, hat Stadträtin Heike Uhrig (Grüne) in Zusammenarbeit mit den Elternbeiräten der Schwabmünchner Kindergärten eine Petition im Landtag eingereicht. „Die Elternbeiräte wollten nicht tatenlos zusehen, wie sich ein immer größer werdendes Defizit der katholischen Kindergärten anstaut. Im Frühjahr ist das Thema der riesigen Defizite in Schwabmünchen ja sehr diskutiert worden. Ein Grund dafür ist sicherlich die unzureichende Finanzierung durch das BayKiBiG. Darauf zielt unsere Petition ab“, so Uhrig. Das BayKiBiG ist das Bayerische Bildungs- und Betreuungsgesetz. Dieses Gesetz regelt unter anderem die Finanzierung. Eltern zahlen Beiträge und der Freistaat Förderungen. Reicht das nicht aus, gleichen Träger und Kommunen das Defizit aus.
Qualität der frühkindlichen Bildung sicherstellen
In der Petition fordert Uhrig die finanzielle Entlastung für Kitas bei gleichzeitiger Sicherstellung der Qualität in der frühkindlichen Bildung in Bayern. „Angesichts der aktuellen Herausforderungen (…) stehen viele Kommunen und Träger vor der Tatsache, dass sie ihre Defizite nicht mehr ausgleichen können. Daher sehen wir die dringende Notwendigkeit, die finanziellen Rahmenbedingungen in Bayern zu verbessern“, schreibt Heike Uhrig in ihrer Forderung. Kommunen und Träger seien gezwungen, Sparmaßnahmen zu ergreifen, das gehe wiederum auf Kosten des Personals und damit auf Kosten der pädagogischen Standards. “Wir fürchten, dass unsere Kinder nur mehr aufbewahrt, aber nicht mehr adäquat gefördert und betreut werden“, so Uhrig. Die bestehende Förderung im Rahmen des BayKiBiG müsse deshalb dringend angepasst und erhöht werden, um die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung zu sichern.
Die Eingabe wird am Donnerstag, 3. Juli, im Ausschuss für Arbeit und Soziales, Jugend und Familie im Bayerischen Landtag behandelt und es wird darüber entschieden, ob die Petition angenommen oder abgelehnt wird.





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