
Beim Kindertriathlon wird auch mal auf die Freundin gewartet

Der Spaß steht beim Kindertriathlon des ADAC-Ortsclubs Schwabmünchen bei den Mädchen und Buben im Vordergrund.
Schwabmünchen So ein Gewusel erlebt man sonst selten – dafür aber jedes Jahr beim Kindertriathlon des ADAC-Ortsclubs Schwabmünchen im Rahmen des Ferienprogramms der Stadt. Er ist regelmäßig ein Highlight unter den rund 100 Angeboten. Und heuer besonders, obwohl nicht alle Voraussetzungen perfekt waren.
„Schnell, schnell“, ruft die Mutter ihrem Sohn zu, der sich noch etwas gelangweilt entkleidet. Nicht nur der kleine Junge schaut etwas skeptisch zum Himmel, auch einige der Eltern, Omas und Opas. Doch den übrigen Kindern ist das, was sich da zusammenbraut, egal. Sie sind einfach voller Erwartung auf ihren Triathlon, ihr großes Ereignis im Jahr. Da ist es Zweitrangig, ob es ein wenig regnet und mit 18 Grad nicht ganz so warm ist.
Im Schwimmbecken ist es wärmer als draußen
Drinnen im Schwimmerbecken des Warmwasser-Freibads Schwabmünchen, da ist es bei 26 Grad richtig klasse. Also Klamotten runter, schnell durch den Regen laufen und ab ins angenehme Nass. Und schon schießt Felix Rau als bewährter Starter die Kinder auf die Strecke. Plötzlich scheint das Wasser zu kochen. Die einen kraulen wild drauf los, die anderen schwimmen Brust und wieder andere kombinieren beide Stile. Egal, Hauptsache schnell, denken wohl die meisten Kinder. Andere wiederum scheinen die Wärme des klaren, angenehmen Wassers zu genießen und planschen vor sich hin. Zu allen ist der Wettkampfgedanke noch nicht ganz durchgedrungen. Auch egal, Hauptsache, es macht Spaß.
Jetzt: raus aus dem Regen, hin zum mehr oder weniger großen Betreuerteam, das schon wieder anfeuert und von einem Bein aufs andere tritt. Die jungen Sportler werden abgerubbelt, Badehose runter, Hose, Trikot und Schuhe anziehen – und schon geht‘s raus aus dem Bad zum Rad auf dem Parkplatz. Helm auf, raufgesprungen und rum ums erste Eck.
Die Spitze ist schon lange weg, als die Gemütlichen kommen. „Fahr los“, ruft der Vater, doch das kleine Mädchen meint: „Ich wart auf meine Freundin.“ Das tut sie dann auch. Im Duo geht’s dann auf die Radstrecke, als sich die Spitze schon dem letzten Wechsel nähert. Dort geht es laufend am Feldgieß entlang, das Ziel ist in Sichtweite. Die Zuschauer warten schon, jubeln klatschen, sind begeistert. Und das bei jedem, auch beim allerletzten. Während die einen den Einlauf genießen, fließen bei anderen ein paar Tränen. Die Füße tun weh, die Lunge brennt, sie haben Seitenstechen.
Doch die Erholung geht schnell. Und schon sagt ein kleines Mädchen, die Tränen und Schmerzen schon vergessen: „Papa, nächstes Jahr mach ich wieder mit.
Erwin Joppich, Vorsitzender des ADAC-Ortsclubs, freut sich, dass auch beim 20. Kindertriathlon im Rahmen des Ferienprogramms wieder mehr als 30 Kinder mitgemacht haben, es keine Verletzten gab. Und er setzt sich zu seinen 20köpfigen Helferteam zur Brotzeit im Bad.
Die Schnellsten der Altersgruppen
Gruppe 1 (50 Meter Schwimmen, 1,8 Kilometer Radfahren, 0,8 Kilometer Laufen: 1. Max Lehle, 2. Jonathan Neidinger, 3. Benjamin Baur
Gruppe 2 (100/1,8/0,8): 1. Fabian Mayer, 2. Fabio Morra, 3. Michael Rampf
Gruppe 3 (100/1,8/0,8): 1. Simon Mayer, 2. Lukas Mayer, 3. Florian Mayer.
Die beiden Zeitschnellsten, die eine Saisonkarte fürs Freibad gewonnen haben: Simon Mayer (10,50 Minuten) und Sabrina Lutzenberger (15,23 Minuten) (rr-)
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