Am Ende waren sie alle abgekämpft, aber glücklich. Die Schwabmünchner Spieler, wie auch Trainer Besim Miroci, der fast über die ganze Spielzeit an der Seitenlinie entlang hin und her fegte und sein Team anleitete. Auch Schwabmünchens Spielleiter Manfred Bock war sichtlich erleichtert. „Eigentlich konnten wir heute nur verlieren. Oder dann doch am Ende verdient den Sieg holen“, spielte er auf die Trainerrochade vor zwei Wochen an.
Zu Beginn merkte man den Gastgebern an, dass sie darauf setzten, dass Schwabmünchen nach dem Trainerwechsel verunsichert ist. Doch dem war nicht so. Auch wenn Aindling zu Beginn aktiver war, richtig zwingend wurden sie zu ersten Mal nach einer guten Viertelstunde, aber der Angriff endete im Abseits.
Schwabmünchen brauchte für den ersten guten Angriff fünf Minuten länger, machte dann aber alles richtig. Matteo di Maggio wurde auf der rechten Außenbahn freigespielt und zog schnell in den Strafraum, um dort Maximilian Krist zu bedienen, der die Schwabmünchner in Führung brachte (20.). Mit dieser im Rücken wurden die Schwabmünchner stärker. „Wir wollten aktiv und stark pressen, das haben die Jungs stellenweise super umgesetzt“, so Besim Miroci nach dem Spiel. Zu mehr reichte es aber bis zur Pause nicht, vor allem weil die letzten zehn Minuten vor dem Seitenwechsel wieder an die starken Gastgeber gingen, die zwar drückten, am Ende aber harmlos waren.
Schwabmünchen gerät unter Druck und trifft erneut
Mit richtig viel Elan kamen die Aindlinger aus der Kabine und setzten Schwabmünchen nach Wiederanpfiff gehörig unter Druck. Der Spitzenreiter hatte höchste Not die Aindlinger vom Tor fern zu halten, was aber unter dem Strich gut gelang. Mit entscheidend war dann eine Zeitstrafe gegen Aindlings Anton Schöttl - hart aber vertretbar (61.). Schwabmünchen fand durch die Überzahl wieder ins Spiel und nahm das Heft des Handelns in die Hand. Es dauerte keine fünf Minuten und - erneut über außen vorbereitet - Schwabmünchen jubelte erneut. Bei einer Flanke auf den langen Pfosten bewies Jona Köhler Übersicht und legte den Ball zurück an den Fünf-Meter-Raum, wo Maik Uhde trocken vollendete.
„Wir spielen zu Null“, forderte daraufhin Besim Miroci immer wieder lautstark von seiner Mannschaft. Und die Tat, meist sehr souverän, wie ihr befohlen. Gegen wütend anrennende Gastgeber verteidigten die Schwabmünchner gut und vor allem mit einer geringen Fehlerquote. Das Schwabmünchen nicht mehr auf 3:0 erhöhte. lag auch am bestenfalls durchschnittlichen Schiedsrichter Tropeano, der nach einem klaren Foul an Maik Uhde im Strafraum den eigentlich fälligen Strafstoß nicht gab. Selbst Aindlings Trainer Florian Fischer war der Ansicht, dass es in dieser Situation keine zwei Meinungen gab. Auch der Pfosten war auf Aindlinger Seite, denn an diesem scheiterte Matteo di Maggio, der seinen starken Auftritt einen Treffer verdient gehabt hätte.
Dem Schiedsrichter entgleitet die Partie etwas
So wurde die Schlussphase im schummerigen Flutlicht immer hektischer, auch weil Schiedsrichter Tropeano aus seiner Brusttasche einen Toaster machte, aus der bei nahezu jedem Vergehen eine Gelbe Karte sprang. Am Ende war dies aber genaus unbedeutend, wie die Zehn-Minuten-Strafe für Schwabmünchens Philip Gmell, der im Strafraum einen Gegenspieler zu robust abgeräumt hatte.
Für Schwabmünchen steht ein wichtiger Sieg zum Auftakt in eine spannende Frühjahrsrunde zu Buche. Kein wunder, dass vor Neu-Trainer Besim Miroci nach der Partie glücklich war. „Die Mannschaft hat vieles gut umgesetzt, das ist wichtig“, freute er sich. Aber das Spiel hat auch gezeigt, dass die Schwabmünchner noch einiges optimieren können und wohl auch müssen, wollen sie auch am Saisonende an der Tabellenspitze stehen. Der erste Schritt ist gemacht, kommende Woche in Illertissen muss der zweite folgen. Und eines ist klar: Je mehr Punkte die Schwabmünchner frühzeitig holen, desto eher kann Besim Miroci seine Art von Fußball etablieren, denn die bisherigen Umstellungen sind noch kaum sichtbar.
TSV Aindling: Schmidt, Stoll, Menhart, Burghart, Robinson (88. Simon), Schöttl, Lohner (71. Baumeister), Müller (77. Kronthaler), Neziri (71. Bichlmeier), Mlakic, Wagner
TSV Schwabmünchen: Zeche, Uhde, Kusterer, Köhler, Boyer, Uhde, Merane, Paulus (84. Gmell), di Maggio (89. Knöferl), Boyer, Krist (84. Willis)
Tore: 0:1 Krist (20.), 0:2 Uhde (66.)
Schiedsrichter: Tropeano (München)
Zuschauer: 183
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