„Das ist einfach bitter“, sagt Emanuel Baum im Gespräch mit unserer Redaktion mehrmals. Der Trainer von Türkgücü Königsbrunn ist am Samstag mit seiner Mannschaft aus der Bezirksliga abgestiegen, obwohl sein Team gegen den neuen Meister SG Niedersonthofen/Martinszell gewonnen hatte. Dass alle drei direkten Konkurrenten punkteten, bedeutete den Abstieg und sorgte für kuriose Situationen während der zweiten Halbzeit.
Königsbrunns Spieler jubeln, die Bank nicht
Obwohl der Start ins Spiel für Türkgücü mit dem frühen Rückstand schwierig war, dreht das Team durch Egon Keller innerhalb von einer Minute die Partie. Jeton Abazi legt auf, Keller trifft. Mit einer Führung geht Türkgücü in die Pause und ist optimistisch. „Da sah es noch so aus, als ob die anderen Ergebnisse uns auf einen relegationsplatz bringen“, sagt Baum. Das ändert sich im Laufe der zweiten Halbzeit. „Auf der Bank haben viele auf ihre Handys geschaut und gesehen, dass alle direkten Konkurrenten führen.“ Immer wieder fragen Spieler die Bank im Vorbeilaufen, wie es auf den anderen Plätzen steht. „Wir haben ihnen das nicht gesagt, sondern sie nur aufgefordert, weiter konzentriert zu bleiben. Die gesamte Situation hätte sich noch ändern können.“ Das tut sie aber nicht, und so bejubeln die Spieler in der 76. Minute auf dem Platz das 3:1 durch Berat Ayverdi, während die Bank sich nicht richtig mitfreuen kann.
„Dass alle drei Spiele gegen uns ausgehen, hat keiner erwartet“, sagt der auch zwei Tage später noch sehr enttäuschte Emanuel Baum. Einen Vorwurf möchte er den Gegnern der Konkurrenten aus Kaufbeuren, Oberstdorf und Kammlach aber nicht machen: „Jeder muss seine Saison spielen, ich will niemandem was unterstellen. Jeder will gewinnen, vielleicht fehlen am letzten Spieltag einfach ein paar Prozentpunkte.“ Der Grund für den Abstieg liege ohnehin viel mehr in den fünf Partien zuvor, die sein Team verlor, sagt Baum. „Wir hätten es da schon klarmachen können. Insgesamt haben wir mit 19 Punkten eine gute Rückrunde gespielt, aber wir hätten eine sehr gute gebraucht.“ Jetzt steht eine Analyse an. „Ich führe jetzt Gespräche mit dem Vorstand und den Spielern“, sagt Baum, der bereits einige Zusagen aus der aktuellen Mannschaft bekommen hat und selbst auch bereit ist, in die Kreisliga zu gehen. „Einige wollen den Abstieg korrigieren, jetzt stellen wir gemeinsam die Weichen.“ Ob Leistungsträger wie Jeton Abazi bleiben, ist noch unklar.
Kreisliga Augsburg: Ein Hattrick und ein Tor des Monats
In Langerringen hat es dreimal „gemüllert“. Torjäger Lukas Müller schaffte zwar keinen lupenreinen, aber doch einen Hattrick und der war die Grundlage zum 4:1-Sieg über den SV Mering II. Das 1:0 kurz vor der Pause war der Dosenöffner, aber auch die schwierigste Aufgabe. Mit einer geschickten Drehung ließ Müller zwei Verteidiger ins Leere laufen und traf dann mit links genau in die lange Ecke. Beim zweiten Treffer profitierte er von der Maßflanke von Nico Köbler und beim dritten musste er nach einem Abpraller nur richtig stehen und den Fuß hinhalten. Mit diesem Dreierpack hat Lukas Müller sein Torekonto in dieser Saison auf 21 erhöht und liegt nur ein Tor hinter dem Meringer Maximilian Kless auf dem zweiten Platz der Torjägerliste der Kreisliga. Das Sahnehäubchen des Spiels war aber der Fallrückzieher von Joshua Hieber zum 4:1-Endstand. Eine der gefährlichen Ecken von David Breuer wurde von der Meringer Abwehr weggeköpft, aus dem Hintergrund setzte Hieber zum Fallrückzieher an und der Ball schlug im Kreuzeck mit Touch an der Unterkante der Latte ein. Nur schade, dass keine Kamera diese Szene eingefangen hat, sonst wäre der Treffer für das Tor des Monats in die Auswahl gekommen.

Schwabmünchner Reserve feiert Aufstieg
Drei Spieltage vor Saisonende war endgültig klar, was wohl die meisten erwartet haben: Die zweite Mannschaft des TSV Schwabmünchen ist Meister der A-Klasse und kickt kommende Spielzeit in der Kreisklasse. Mit einem Treffer in der 97. Minute am Sonntag in Gessertshausen wurde der wichtige Punkt geholt. Trainer Luckmann Abdallah hat nach dem Spiel einen Einblick in seine Gefühlswelt gegeben: „Bis zur 97. Minute war das ein echt ekeliges Ding. Doch der Ausgleich war dann ein geiler Moment.“ Und der Auftakt zu einer großen Feier - erst am Montagnachmittag begannen die Aufräumarbeiten. „Einen besseren Aufstieg kann man sich nicht wünschen“, so Abdallah. 18 Spiele haben die Schwabmünchner bislang bestritten, verloren haben sie dabei keines. Viermal sind die Gegner gar nicht erst angetreten. Der Aufstieg war der Wunsch, „dass es aber - bisher - keine Niederlage gibt, habe ich nicht erwartet“, so der Trainer. „Ich bin stolz auf die Mannschaft“, lobe er auch sein Team. Besonders war für ihn auch die Unterstützung aus der ersten Mannschaft. Nicht nur, das Spieler aus dem Landesligakader ausgeholfen haben, sie unterstützten die „Zweite“ auch immer bei den Spielen. „In Gessertshausen waren zehn oder elf aus der Ersten da, das ist einmalig.“ Auch in der kommenden Saison soll die Schwabmünchner Zweite erfolgreich sein. „Ein Platz im oberen Drittel“ gibt Luckmann Abdallah als Ziel aus.
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