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Steigender Bedarf an altersgerechten Wohnungen im Landkreis Augsburg bis 2045

Landkreis Augsburg

Der Bedarf an altersgerechten Wohnungen im Landkreis Augsburg steigt

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    Eine Musterwohnung in Stadtbergen zeigt, wie sich die eigenen vier Wände barrierearm und altersgerecht gestalten lassen. Das Pestel-Institut und der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel fordern dringend den Neubau von Seniorenwohnungen.
    Eine Musterwohnung in Stadtbergen zeigt, wie sich die eigenen vier Wände barrierearm und altersgerecht gestalten lassen. Das Pestel-Institut und der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel fordern dringend den Neubau von Seniorenwohnungen. Foto: Julia Pietsch

    Im Jahr 2045 werden 14.100 Seniorenwohnungen im Landkreis Augsburg benötigt. Davon geht das Pestel-Institut in einer Untersuchung aus. Die Wissenschaftler der Forschungseinrichtung, die im Auftrag von Kommunen, Unternehmen und Verbänden arbeitet, warnen: „Der Wohnungsmarkt im Landkreis Augsburg ist mit der neuen Rentnergeneration der geburtenstarken Jahrgänge komplett überfordert. Es fehlen Seniorenwohnungen“, sagt Matthias Günther vom Pestel-Institut. Schon jetzt gebe es einen massiven Mangel an altersgerechten Wohnungen. „Das wird sich in den nächsten Jahren allerdings noch enorm verschlimmern. Oder anders gesagt: Der Landkreis Augsburg rast mit 100 Sachen auf die graue Wohnungsnot zu“, so Günther.

    Der Leiter des Instituts nennt dazu konkrete Zahlen: So gibt es aktuell rund 115.700 Haushalte im Landkreis Augsburg. In 34 Prozent davon leben Senioren. „Bereits heute braucht der Landkreis Augsburg rund 9100 Wohnungen für die älteren Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind. Doch diese Seniorenwohnungen gibt der Wohnungsmarkt im Landkreis Augsburg bei weitem nicht her“, sagt Matthias Günther. Und für 2045 ermittelt die Untersuchung bei den benötigten Seniorenwohnungen sogar einen deutlichen Anstieg: So wird der Landkreis Augsburg in 20 Jahren für rund 14.100 Seniorenhaushalte Wohnungen brauchen, die zum Leben im Alter passen.

    Eigentlich sei der Bedarf sogar noch höher, heißt es in einer Pressemitteilung des Pestel-Instituts. „Denn ein Großteil der altersgerechten Wohnungen wird noch nicht einmal von Älteren bewohnt. Oft nutzen nämlich auch Familien den Komfort einer Wohnung ohne Schwellen mit breiten Türen, Fluren und Räumen. Denn wo das Leben mit einem Rollator klappt, da kommt man auch mit einem Kinderwagen klar“, sagt Matthias Günther.

    Kritik und eine Forderung an die Politik

    Neben dem Neubau sei deshalb vor allem eine Sanierungsoffensive notwendig, um für mehr seniorengerechte Wohnungen im Landkreis Augsburg zu sorgen. „Doch die ist bislang nicht in Sicht: Das Fatale ist, dass wir dazu politisch nur eine Vogel-Strauß-Taktik erleben. Statt mit einem effektiven Programm für das Senioren-Wohnen das Problem anzupacken, hat vor allem der Bund den Kopf in den Sand gesteckt und die graue Wohnungsnot seit Jahren ignoriert“, sagt Günther. Das müsse sich jetzt dringend ändern, fordert Katharina Metzger. Sie ist Präsidentin des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB), der die Regional-Untersuchung zum Senioren-Wohnen beim Pestel-Institut in Auftrag gegeben hat. An die Adresse der Bundestagsabgeordneten von CSU und SPD aus Bayern richtet Katharina Metzger einen eindringlichen Appell: „Das Wohnen muss bei den Koalitionsverhandlungen ein absoluter Schwerpunkt sein. Der Wohnungsbau braucht einen gewaltigen Schub. Es ist wichtig, dass die CSU und die SPD im Landkreis Augsburg dieses ‚SOS-Notsignal fürs Wohnen‘ deutlich nach Berlin funken.“

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