Ein Bild vom Pflegeberuf machen konnten sich Interessierte beim Tag der offenen Tür der Pflegeschule an den Wertachkliniken in Bobingen. Aus erster Hand berichtete Sandra Törpsch. Sie hatte sich vor 26 Jahren bei der Pflegeschule der Wertachkliniken beworben und ist nach dem Examen dort geblieben. „Wir haben auf den Stationen und auch stationsübergreifend tolle Teams und ich habe in meinen verschiedenen Lebensabschnitten immer wieder viel Unterstützung bekommen“, erklärt die dreifache Mutter.
Am Tag der offenen Tür der Pflegeschule berichtete sie, warum sie sich für den Pflegeberuf entschieden hatte und das nie bereut hat. „Ich werde gut bezahlt, und mein Beruf ist vielseitig, sicher und sinnstiftend.“ In den Wertachkliniken werden die Pflegefachkräfte nach dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes inklusive Arbeitsmarktzulage bezahlt, bestätigt Schulleiterin Jessica Schipf: „Wer Empathie und Verantwortungsbewusstsein, soziale Kompetenz und Engagement mitbringt, hat in der Pflege einen sicheren Arbeitsplatz und gute Aufstiegschancen.“
Mit 21 Jahren zur Pflegeschule
Sandra Törpsch hat einen Realschulabschluss und absolvierte zunächst eine Ausbildung zur Arzthelferin. „Aber das waren mir zu wenig Patienten und zu viele Karteikarten“, erinnert sie sich. Also bewarb sie sich mit 21 Jahren in der Pflegeschule in Bobingen, kam zunächst auf die Warteliste und begann dann im April 1999 ihre Ausbildung. Inzwischen hat sie sich mehrfach weitergebildet und absolviert derzeit eine Fortbildung, mit deren Abschluss sie sogar studieren könnte. Aber: „Ich gehöre ans Bett“, sagt sie. Sie schätzt den Kontakt zu den Menschen. Auch die Dankbarkeit der Menschen motiviert sie - beispielsweise in der Palliativmedizin, wenn Kranke größtmögliche Lebensqualität erhalten.
Schichtdienst bietet unterschiedliche Möglichkeiten
Wenn sie Frühschicht hat, dann genießt sie es, um 14 Uhr Feierabend zu haben. In der Spätschicht nutzt sie den freien Vormittag für Behördengänge und Arztbesuche, auch für Sport und Freizeit. Und sogar die Nacht habe ihre Vorteile, sagt sie: „Man hat mehr Ruhe und ist bei der Einteilung der Arbeit autonomer.“ Im Gegensatz dazu sind die Tagschichten an den Wochenenden meist lebhafter, weil mehr Besucher kommen. Sie kann sich auch vorstellen, irgendwann einmal in die Anästhesie zu wechseln. „Dort hat man, zumindest bei uns in den Wertachkliniken, geregeltere Arbeitszeiten und weniger Schichten.“
Beruf lässt sich an Lebensphasen anpassen
Der Pflegeberuf biete viele Möglichkeiten, den Beruf an die jeweiligen Lebensphasen anzupassen, sagt Törpsch. In den ersten Erziehungsjahren habe sie beispielsweise Teilzeit gearbeitet, gerne am Wochenende. „Durch die Schichten hatte ich immer noch jeweils einen halben Tag mit meinen Kindern, und in der anderen Hälfte des Tages konnte mein Mann Zeit mit den Kindern verbringen. Davon haben eigentlich alle profitiert“, erklärt sie. (AZ)
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