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Untermeitingen: Gemeinderat diskutiert Grabvorprüfung bei Sargbestattung

Untermeitingen

Kommt jetzt die „Grabvorprüfung“ für Untermeitingen?

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    Im Gemeinderat in Untermeitingen wurde über einen Bodenaustausch oder eine Grabvorprüfung bei der Sargbestattung am alten Friedhof gesprochen.
    Im Gemeinderat in Untermeitingen wurde über einen Bodenaustausch oder eine Grabvorprüfung bei der Sargbestattung am alten Friedhof gesprochen. Foto: Victoria Schmitz (Archiv)

    Wie kann es auch in Zukunft Sargbestattungen auf dem Friedhof in Untermeitingen geben? Darüber diskutierten die Untermeitinger Gemeinderäte, nachdem die Freien Wähler und die FDP Vorschläge eingebracht hatten.

    Der hohe Lehmanteil im Boden des Friedhofs vermindert oder verhindert den natürlichen Zersetzungsprozess der Beigesetzten. Daher könnte sowohl am westlichen neuen als auch am östlichen alten Teil des Friedhofs bei Sargbestattungen ein Bodenaustausch mit Kies, Sand oder Ähnlichem stattfinden, heißt im Vorschlag.

    Was passiert, wenn nach einer Sargbestattung sterbliche Überreste aufgefunden werden, war ebenfalls ein Thema. Dazu soll nach den Vorschlägen mit den Grabbesitzern eine Vereinbarung abgeschlossen werden. Aufgefundene „Wachsleichen“ werden nach den entsprechenden gesetzlichen Vorgaben behandelt, die anfallenden Kosten sind vom Antragstellenden zu übernehmen. Als Kostenvoranschlag wurden zuletzt 10.000 Euro genannt.

    Gemeinderat Herbert Riess (Freie Wähler) erläuterte, dass auch der neue Friedhofsteil in die Regelungen zum Bodenaustausch integriert werden könnte, da auch dort die Gefahr der Zersetzungsprobleme bestehe. „Da sollten wir jetzt schon dagegen arbeiten“, sagte er. Sargbestattungen sollten ausnahmsweise gestatten werden – aber nur unter der Voraussetzung, „dass die Grabnutzer das Risiko tragen und die Gemeinde von der Verantwortung freigestellt wird“. Außerdem könnte eine Vorprüfung angeboten werden. „Man kann das Lehmgut herausholen und es ersetzen. Kommt etwas, dann muss so bestattet werden, wie es vorgegeben ist. Kommt nichts, hat man Glück gehabt und es kostet nichts.“ Er betonte, dass die Vorschläge kein Antrag seien. Sie sollten vielmehr das Thema wieder in den Fokus rücken.

    Bodenaustausch wird das Problem nicht beheben, vermuten Gemeinderatsmitglieder

    Der Vorschlag wurde ausführlich im Plenum diskutiert. Bürgermeister Simon Schropp wiederholte, dass aktuell schon in Ausnahmefällen Sargbestattungen genehmigt werden. Interessant finde er den Ansatz der Vorprüfung. Wenn sich die Grabnutzungsberechtigten bewusst seien, dass bei der Prüfung das Grab aufgebaggert, und die Grabeinfassung sowie die Bepflanzung entfernt werden müsse, „dann kann man das natürlich auf Wunsch auch im Vorfeld öffnen und sondieren lassen“. Aber es müsse klar sein, dass dabei Kosten anfallen. Diese Kosten müsse man im Voraus abfragen, sagte Karl Strasser. Er habe es bei dem Informationsvortrag so verstanden, dass der Betrag von 10.000 Euro pro Wachsleichen-Fund anfalle. In größeren Gräbern könne der Betrag weiter ansteigen. Auch die Frage, wo und wie die gefundenen Überreste neu beigesetzt werden, müsse geklärt werden, wurde im Gemeinderat diskutiert.

    Kosten einer Vorprüfung sollen abgefragt werden

    Ein Bodenaustausch wurde von den Gemeinderatsmitgliedern kritisch gesehen. Bürgermeister Schropp, Peter Daake und Wolfgang Ritter sagten, dass das laut des Experten keine langfristige Lösung sei. Durch den Regen würde die lehmhaltige Erde auf Dauer wieder in die Grabstelle einsickern. Dadurch entstehe dann das gleiche Problem. Festgehalten wurde in der Gemeinderatssitzung, dass der Vorschlag einer Grabvorprüfung verfolgt werden soll. Dazu sollen von der Gemeinde die Kosten der Grabuntersuchung sowie die Kosten einer möglichen erneuten Beisetzung der gefundenen Überreste herausgefunden werden. Mit Experten soll besprochen werden, ob ein Erdaustausch eine langfristige Lösung sei.

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